Die Situation ist schon etwas schräg: Immobilien Bremen spricht von einem Vertrag mit der Wirtschaftsbehörde, der den städtischen Eigenbetrieb mit der Verwaltung der Trafostation auf dem Aumunder Marktplatz beauftragt. Trotzdem fühlt sich das Ressort nicht in der Verantwortung, die Kosten für ein Provisorium zu übernehmen. Stattdessen verweist das Haus von Senatorin Kristina Vogt (Linke) an den Vegesacker Ausschuss für Marktangelegenheiten.
Der hat sich im April dazu bereit erklärt, die temporäre Stromversorgung zu bezahlen. Allerdings nur, wenn es niemand anderes tut. Mit dieser Entscheidung hat das Gremium Weitsicht bewiesen. Denn ohne diese Zusage stünde der Vegesacker Markt noch immer auf der Kippe. Schließlich darf die Trafostation aus Sicherheitsgründen nicht mehr genutzt werden.
Grundsätzlich gerettet ist das Volksfest damit allerdings nicht. Erteilt die Behörde nicht in den nächsten Wochen den Auftrag für den Bau einer neuen Trafostation, braucht der Markt auch im kommenden Jahr wieder eine provisorische Stromversorgung. Und wahrscheinlich wird dann wieder darüber diskutiert, wer die Kosten dafür trägt. Denn eines dürfte klar sein: An der finanziellen Lage der Stadt wird sich so schnell nichts ändern. Umso wichtiger ist es, dass das Engagement des Ausschusses einmalig bleibt. Ansonsten kann das Gremium irgendwann seiner eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen: Projekte zu finanzieren, die die Verkehrsinfrastruktur in Vegesack verbessern.