Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Vegesacker Markt Angekündigte stabile Standgebühren sind auch Druckmittel

In Sachen Stromversorgung des Vegesacker Marktes müssen grundsätzliche Konzepte her, meint Björn Josten.
14.09.2024, 06:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Angekündigte stabile Standgebühren sind auch Druckmittel
Von Björn Josten

Während die Schausteller für die Teilnahme an Freimarkt, städtischen Weihnachtsmarkt und der Osterwiese im kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen sollen, könnten die Standgebühren für den Vegesacker Markt stabil bleiben. Wenn neue Auflagen nicht doch noch eine Erhöhung notwendig machen sollten. Sollen, können, wenn: Mehr als Absichtserklärung kann die Ankündigung der Schausteller, die den Rummel in Vegesack selbst organisieren, nicht sein.

Was vordergründig nach stabilen Preisen auch für die Besucher und deshalb gut für Vegesack klingt, hat hintergründig aber auch eine politische Komponente. Schließlich schwebt über der 217. Auflage noch das Damoklesschwert der Stromversorgung. Das benötigte Trafohäuschen ist abgängig. In diesem Jahr hat das Bauressort ein Provisorium finanziert. Alles Künftige ist offen und Verhandlungssache. Die schöne Ankündigung der stabilen Standgebühren baut also auch Druck auf. Und zwar auf die Behörden und die Politik, dieses Problem zu lösen. Auf deren Kosten – versteht sich.

Lesen Sie auch

Jetzt ist auch die Stadtteilpolitik gefragt. Ein teures Trafohäuschen – im Raum stehen Kosten in Höhe von geschätzten 320.000 Euro – rechnet sich nur, wenn auf dem Aumunder Marktplatz mehr als nur der Vegesacker Markt stattfindet. Was das sein kann, muss definiert und den Anwohnern vermittelt werden. Mit etwas Weitsicht hätte dieser Aspekt auch Teil der kostspieligen Standortstrategie sein können, die das Vegesack Marketing hat erarbeiten lassen. Doch die orientiert sich deutlich von der Shoppingmeile zur Weser hin. Ohnehin nimmt das Konzept – nach allem, was bisher veröffentlicht worden ist – vornehmlich den Einzelhandelsstandort in den Blick als das Große und Ganze.

Daher ist es wichtig, nun anderweitig an den Rahmenbedingungen zu arbeiten. Der Ausschuss für Marktangelegenheiten in Vegesack ist ein guter Ort dafür. Es wäre wünschenswert, wenn dort jemand die Initiative ergreifen und ein Veranstaltungskonzept politisch auf den Weg bringen würde. Sollte dies nicht gelingen, muss darüber geredet werden, wer die Kosten für das Trafohäuschen übernimmt. Die womöglich einzigen Nutznießer, nämlich die Schausteller, müssten dann zwingend mit einbezogen werden. Sie werden versuchen, genau das zu verhindern. Den Standgebühren-Joker und damit die Aussicht auf Verbraucherpreis-Stagnation haben sie schon mal in die Hand genommen. Ein geschickter Zug.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)