Vegesack. Die SG Aumund-Vegesack hat eine Saison mit vielen Auf und Abs als Tabellensechster der Fußball-Bremen-Liga beendet – und damit schlussendlich sogar noch einen Rang vor dem punktgleichen Lokalrivalen Blumenthaler SV. „Es ging uns nicht primär darum, vor Blumenthal zu landen. Wir wollten uns nur um einen Rang verbessern und Muhamed Hodzic, Andy Radke, deren Pässe bei der SAV bleiben, und Nick Enghardt nicht mit einer Niederlage verabschieden“, erklärte SAV-Trainer Björn Krämer nach dem 3:3 (2:3)-Remis bei der Leher TS.
Um dieses Ziel zu erreichen, mussten die Nordbremer viel investieren. „Einige gingen am Stock“, stellte Krämer nach einer laufintensiven Partie bei schwüler Wärme fest. Und der Spielverlauf sorgte nicht gerade für Leichtfüßigkeit. Nach Treffern von Jan-Niklas Kersten (10.) und Gökhan Yücel (21.) lag die SAV schnell mit 0:2 zurück. „Da willst du Angriffspressing spielen und es heißt 0:2. Das war das Schlimmste, was uns passieren konnte“, meinte Krämer. Überlegungen, die Taktik zu ändern, verwarf er und wurde letztlich belohnt. Denn durch den Anschlusstreffer zum 1:2 von Alexander Schlobohm blieb die SAV im Spiel.
Gleiches galt für die Geschehnisse kurz vor der Pause. Julian Schniedewind gelang das 3:1 für LTS (43.), umgehend markierte der zum FC Oberneuland wechselnde Nick Enghardt das 2:3. „Es war eine offene Partie. Keiner hat hinten den Laden dichtgekriegt. Und wir waren unglaublich ungeduldig“, sprach Björn Krämer die unzähligen Strafraumaktionen an. Aktionen, in denen sich auf Vegesacker Seite Keeper Markus Böttcher immer wieder auszeichnete. Krämer: „Er hat uns im Spiel gehalten. Er war überragend.“
Das Bild änderte sich im zweiten Abschnitt nicht. Die SAV gab alles, um den Ausgleich zu erzielen, und LTS erlaubte sich den Luxus, den Ball nicht ein viertes Mal im SAV-Tor unterzubringen. In der letzten Minute der regulären Spielzeit wurden die Nordbremer für ihren Kraftakt belohnt, nachdem sie sich im LTS-Strafraum festgesetzt hatten, gelang Marius Bosse das 3:3. Der Torjubel ließ erkennen, wie sehr alle diesen Teilerfolg zum Abschied ihrer verdienten Mannschaftskollegen gewollt hatten. „Danach galt es nur noch, das 3:3 über die Zeit zu bringen“, erläuterte Björn Krämer, der seine Verfassung als „sehr aufgebracht“ beschrieb. Nach einer vierminütigen Nachspielzeit war das geschafft, was der SAV-Trainer – im Gesamtpaket der vergangenen Wochen und mit Blick auf das gestrige Spiel in Bremerhaven – als „versöhnliches Ende“ bezeichnete.
Ein Ende, das natürlich eine Steilvorlage für den anschließenden Besuch der Mannschaft und dem Team drumherum beim Stamm-Griechen war. Ein Grillabend und eine Mannschaftsfahrt nach Groningen werden die Spielzeit noch abrunden. Für Trainer Björn Krämer steht aber nicht nur die gemeinsame Gemütlichkeit auf dem Programm, er will die Saison noch analysieren. Die Kernfrage, die er sich dabei stellt: Warum ist der SAV so lange keine Konstanz gelungen? Gestern gab es allerdings viele andere Themen.