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Vor dem ersten Mal: Gespräche über Liebe, Sex und Verhütung

Vegesack. Viele Eltern möchten mit ihren Kindern über Liebe, Sexualität und Verhütung sprechen, wissen aber nicht recht wie. Jugendliche wiederum trauen sich oft nicht, ihre Eltern anzusprechen, weil ihnen das Thema peinlich ist. Das Team der Beratungsstelle von Pro Familia Bremen-Nord bietet Müttern und Töchtern sowie Vätern und Söhnen an zwei Abenden Raum, miteinander ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.
23.05.2013, 05:00 Uhr
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Vor dem ersten Mal: Gespräche über Liebe, Sex und Verhütung
Von Julia Ladebeck

Vegesack. Viele Eltern möchten mit ihren Kindern über Liebe, Sexualität und Verhütung sprechen, wissen aber nicht recht wie. Jugendliche wiederum trauen sich oft nicht, ihre Eltern anzusprechen, weil ihnen das Thema peinlich ist. Das Team der Beratungsstelle von Pro Familia Bremen-Nord bietet Müttern und Töchtern sowie Vätern und Söhnen an zwei Abenden Raum, miteinander ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.

Der heutige Abend unter Leitung von Elma Blank richtet sich an Mütter und Töchter, "die zusammen kommen können, aber auch einzeln oder mit Schwestern und Freundinnen", wie die Sozialpädagogin betont. Die Pro-Familia-Mitarbeiterin wird keinen Vortrag halten. Stattdessen möchte sie den Mädchen und Frauen die Gelegenheit geben, sich auszutauschen und Anregungen geben, wie Mütter und Töchter miteinander ins Gespräch kommen können. Inhaltlich soll es um Verhütungsmittel gehen – Anschauungsmaterial bringt Elmar Blank mit – , aber auch um Ängste, Verunsicherungen und Fragen zum ersten Mal. "Die Jugendlichen sollen auch Gelegenheit bekommen, über ihre Zweifel zu sprechen", sagt Elma Blank. Auch über die Möglichkeit, eigene Grenzen wahrzunehmen und zu setzen, möchte sie mit den Teilnehmerinnen sprechen. Eine weitere Veranstaltung, die sich an Väter und Söhne richtet, plant Sexualpädagogin Maren Kick für den 24. September. "Es gibt einen Unterschied in den Gefühlswelten von Mädchen und Jungen, deshalb haben wir die Veranstaltungen nach Geschlechtern aufgeteilt", erläutert sie. Dazu kämen unterschiedliche Fragestellungen, wie die nach Kondomgrößen und zur Verschreibung der Pille.

Grundsätzlich sollten Eltern beim Thema Empfängnisverhütung und Verhütung sexuell übertragbarer Krankheiten nicht ausschließlich auf den Aufklärungsunterricht in der Schule vertrauen, meinen die Expertinnen. Es sei wichtig, als Mutter und Vater ein Gesprächsangebot zu machen. "Die Jugendlichen wissen zwar oft schon sehr viel, aber Details und Hintergrundwissen fehlen dann doch", betont Maren Kick. Sie weiß: "Es ist für Eltern auch eine Gratwanderung einerseits nicht zu überbordend zu sein, Grenzen einzuhalten und die Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen zulassen, und andererseits für sie da zu sein und ihnen Tipps zu geben.

Wann der richtige Zeitpunkt für ein Gespräch über Sexualität gekommen ist, sei pauschal nicht zu beantworten, meinen die Expertinnen. "Die Eltern müssen individuell gucken, ob das Thema bei ihren Kindern schon aktuell ist." Das könne – auch bei Geschwistern – ganz unterschiedlich sein. Zu den Gesprächsabenden sollten die Jugendlichen freiwillig kommen, betont das Pro-Familia-Team, "denn wenn so etwas aufgezwängt wird, ist es nicht mehr gut". Elma Blank und Maren Kick sind sicher: "Es kann ein spannendes Thema sein. Und vielleicht können auch die Mütter und Väter noch etwas dazulernen."

Angebot für Mütter und Töchter: Gespräche über Verhütung und das "erste Mal". Am heutigen Donnerstag, 23. Mai, 19 Uhr, in der Pro-Familia-Beratungsstelle, Weserstraße 35, in Vegesack. Die Teilnahme kostet fünf Euro für Erwachsene, für Jugendliche ist sie kostenlos. Anmeldungen unter der Telefonnummer: 0421/654333.

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