Frank Schurgast sagt, dass es ihm jetzt reicht. Immer wieder hat der Co-Chef des Nordbremer Inklusionsvereins nach eigenem Bekunden darauf hingewiesen, dass die Belange von Menschen mit Behinderungen in Vegesack, Blumenthal und Burglesum unzureichend berücksichtigt werden – ohne dass Politik und Verwaltung angemessen reagiert haben, wie er findet. Deshalb gibt er den Stadtteilen nun die Note sechs. Und fordert einen Inklusionsbeirat, damit sich endlich etwas ändert.
Für mehrere Gruppen gibt es inzwischen ein spezielles Gremium, das an die Stadtteilverwaltungen gekoppelt ist – nur noch nicht für Menschen, die anders sind als die Mehrheit: die einen Rollstuhl brauchen, gar nicht oder nicht richtig sehen können, die psychische Probleme haben, die kleinwüchsig, autistisch, stumm sind. Dabei ist diese Gruppe ihm zufolge gar nicht so klein. Schurgast schätzt, dass es rund 10.000 Frauen, Männer, Jugendliche und Kinder im Bremer Norden gibt, die auf Inklusion angewiesen sind.
Ihm geht es nicht nur darum, dass jeder in jedes öffentliche Gebäude kommt, ohne dabei auf Hilfe angewiesen zu sein. Sondern auch um Partizipation, damit jeder bei jedem Thema mitreden kann. Zum Beispiel bei der Sanierung des Blumenthaler Zentrums und wie sie ablaufen soll. Schurgast ist froh darüber, dass es jetzt ein gesondertes Forum für Jugendliche geben soll. Noch mehr würde er sich aber freuen, wenn es auch eines für Behinderte gäbe. Oder einen barrierefreien Eingang zum Büro der Sanierer.
Der Vereinsfunktionär will demnächst mit allen reden: Beiratspolitkern, Ortsamtsleitern, Menschen mit Behinderungen, Vereinsvertreter. Und mit allen zugleich. Für Herbst plant er den Auftakt eines Runden Tisches. Schurgast hofft, dass der am Ende einen Inklusionsbeirat möglich macht.

Setzt sich seit Jahren für mehr Inklusion im Bremer Norden ein: Frank Schurgast.