Manche sagen, die Zeiten seien hart: erst Corona, jetzt Ukraine-Krieg und Inflation. Da ist es eine gute Nachricht, dass sich die hiesigen Veranstalter von Weihnachts- und Wintermärkten trauen. Trauen ein solches Angebot zu planen. Denn es ist dieser Tage mit diversen Risiken verbunden. Wird ausreichend Personal zu finden sein? Werden die Kosten – Stichwort Energie- und Beschaffungspreise – nicht aus dem Ruder laufen? Und vor allem: Werden ausreichend Besucher ihr Geld bei den Schaustellern ausgeben?
Im vergangenen Jahr gab es eine abgespeckte Version des weihnachtlichen Budenzaubers in Vegesack. Gerade das Ensemble auf dem kleinen Marktplatz hatte Charme: rundherum einige Verkaufsstände für Glühwein, Steaks und süße Leckereien; in der Mitte mit Tannenbäumen geschmückte zu Tischen umfunktionierte Tonnen. Von den Besuchern waren zuallermeist lobende Töne zu hören. Gelohnt haben sich die Adventsabende dem Vernehmen nach für die Schausteller nicht.
Gastronomen und Veranstaltungsbranche können ein Lied von den veränderten Gewohnheiten der Menschen singen. So verständlich Zurückhaltung wegen Corona oder angespannter Budgetlage sind, für die Schausteller wäre allzu große Zurückhaltung Gift. Denn sie wollen und müssen Geld verdienen und nicht nur für eine festliche Atmosphäre in den Zentren sorgen.