Vegesack. Dass Ian Henke vom Vegesacker BMX-Club bei den Weltmeisterschaften in Belgien gut mithalten wird, hatte sein Trainer Thomas Duckhorn vorausgesagt. Am Ende überraschte das Nachwuchs-Talent sogar mit der Final-Teilnahme und belegte bei den boys 10 Platz sieben. "Ein Riesenerfolg. Das ist einfach unglaublich“, berichtete der Coach nach der WM in Zolder begeistert.
Der Vegesacker BMX-Club schickte beim Saison-Highlight, zu dem rund 3000 Aktive aus der ganzen Welt angereist waren, elf Starter auf die Piste. „Das war eine turbulente und aufregende Woche für uns. Die Stimmung war super, und die Veranstaltung hatte Flair. An allen Tagen kämpften wir mit extremer Hitze. Die Temperaturen lagen zwischen 38 und 43 Grad im Schatten“, berichtete die Pressesprecherin des Vegesacker BMX-Clubs, Esther Meerjanssen-Flettner. Als erster Oeversberg-Fahrer stieg Thomas Duckhorn in den Wettbewerb ein. Doch er hatte Pech. Schon im Training stürzte er schwer. „Mir ist der Hinterreifen geplatzt, und bevor ich wusste, was passiert ist, lag ich auch schon“, erinnert sich der Vegesacker Coach. „Das war ärgerlich, denn ich war nicht aufgrund eines Fahrfehlers gestürzt. Der anspruchsvolle Parcours lag mir, und ich hatte mir Hoffnungen auf eine gute Platzierung gemacht“, verriet Duckhorn. Beim Rennen am nächsten Tag startete er unter Schmerzen mit verletztem Daumen und lädierter Hüfte und schied bei den Cruisern 45-49 dann im Achtelfinale aus.
Nach der ersten Enttäuschung war die Freude im Oeversberg-Team riesengroß, als Ian Henke zu Höchstform auflief. Er steigerte sich in der Konkurrenz boys 10, bei der 156 Starter gemeldet waren, von Lauf zu Lauf und hatte nur noch ein Ziel vor Augen: das Finale.
Frenetisch angefeuert vom deutschen Fanblock gelang dem Schüler das Unerwartete: Nach sieben anstrengenden Rennen bei enormer Hitze stand er schließlich im Endlauf und fuhr auf Abschlussrang sieben bei der Weltmeisterschaft. „Ab jetzt darf er bei allen BMX-Veranstaltungen mit der Startnummer W7 antreten“, erklärte Esther Meerjanssen-Flettner.
Gute Rennen fuhren am gleichen Tag auch Veronique Bentje (girls 11) und Kris Flettner (boys 8). Doch für sie war nach den Vorläufen der sportliche Teil der Weltmeisterschaften beendet. Bei den boys 14 kam Benjamin Bentje zumindest eine Runde weiter, und Sebastian Nötzel (boys 15) schaffte es bis ins Achtelfinale. Nach einem Sturz im zweiten Race kam auch Zoé Flettner (girls 16) nicht über die Vorläufe hinaus. Drei Vegesacker Fahrer gingen bei den men 17-24 an den Start. Dort schieden Justin Duckhorn und Lennard John nach den Vorläufen aus, während sich Klaas Jachens bis ins 1/16-Finale vorkämpfen konnte.
Gewinner waren alle Mitglieder der Reisegruppe des Vegesacker BMX-Clubs. „Die Aktiven haben gute Leistungen gezeigt. Niemand ist bei den Rennen chancenlos hinterher gefahren“, sagte Trainer Thomas Duckhorn. Ein positives Fazit zog auch Esther Meerjanssen-Flettner. „Wir nehmen so viele fantastische Eindrücke mit nach Hause. Etwas ganz Besonderes war für viele der Trikot-Tausch. So hat zum Beispiel meine Tochter Zoé mit einer Fahrerin aus Neuseeland getauscht." Hervorzuheben sei außerdem die fabelhafte Arbeit des deutschen Betreuer-Teams, das die WM-Teilnehmer perfekt im abgegrenzten Fahrerbereich durch die Wettbewerbe begleitete.