Damit ihr vierjähriger Sohn nicht unter der knappen Haushaltskasse leiden muss, schränkt Saskia lieber sich selbst ein. "Issa soll es an nichts fehlen", betont die alleinerziehende Mutter, die ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchte.
Er habe ein schönes Zimmer und sei auch mit Kleidung gut versorgt, berichtet die 42-Jährige und fügt an: "Die Kleidung kaufe ich gebraucht." Denn Kinder würden schnell aus Sachen herauswachsen, eine Hose sei nach zwei, drei Monaten im Kindergarten verschlissen. Und ein eigenes Fahrrad hätte Issa im vergangenen Jahr von seiner 21-jährigen Schwester zu Weihnachten geschenkt bekommen, die nicht mehr im Haushalt lebe. In diesen Bereichen mangele es ihrem Sohn an nichts, findet die Mutter.
Trotzdem hat sich Saskia an die WESER-KURIER-Weihnachtshilfe gewandt. Denn sie möchte ihrem Sohn zu Weihnachten gern Spielsachen kaufen. "Bei den Preisen vergeht einem ja der Spaß", findet die Wallerin und führt als Beispiel eine nur mit Bausteinen gefüllte Playmobilbox an, die allein rund 35 Euro koste.
"Er hat ja so viel Fantasie", schwärmt sie von ihrem Sohn. Gerade hätten sie gemeinsam begonnen, Weihnachtsgeschenke für die ganze Familie aus Ästen und Zapfen zu basteln, die sie bei Spaziergängen im Park sammeln. Das Persönliche sei ihr zur Adventszeit und zu Weihnachten wichtig, nicht das Geld.
"Zuhause bauen wir viel mit Magnet-Bausteinen, Issa ist ein großer Dinosaurier- und Bagger-Fan", berichtet seine Mutter, die sich ein Jahr nach der Geburt ihres Sohnes vom Vater des Kindes getrennt hatte. Da er Moslem sei, "hat der Papa aus seinem Glauben heraus nichts für Weihnachten übrig, er feiert das Fest nicht und deshalb gibt's auch keine Geschenke für Issa".
Und dann habe ihr Sohn gleich nach Weihnachten auch noch Geburtstag. Weil sie und ihre Tochter im November Geburtstag hätten, komme es in diesen Tagen "ziemlich dicke" für die Alleinerziehende, die alles daran setzt, ihre finanzielle Situation aus eigener Kraft zu verbessern.
Die ausgebildete Friseurin, die bis zu Issas Geburt und auch noch kurz danach berufstätig gewesen sei, habe gerade eine einjährige Ausbildung zur Persönlichen Assistenz erfolgreich beendet. Wegen eines doppelten Bandscheibenvorfalls und der Arbeitszeiten im Friseursalon wolle sie nicht mehr in ihren ursprünglichen Job als Friseurin zurück.
Während der Elternzeit habe sie sich deshalb entschlossen, künftig mit Kindern zu arbeiten. "Ich habe 2016 ehrenamtlich als Hausaufgabenhilfe im Flüchtlingsheim gejobbt, das hat mir Spaß gemacht", sagt die Wallerin, die vom Jobcenter bei der beruflichen Umorientierung unterstützt worden sei.
Während ihrer Ausbildung zur sozialpädagogischen Assistenzkraft hat Saskia zwei Praktika absolviert. "Die Arbeit mit Grundschülern finde ich total toll, das wäre mir am liebsten", sagt sie. Sieben Bewerbungen habe sie bereits verschickt, jetzt hoffe sie, schnell einen Job zu finden. Damit die 42-Jährige in der Praxis in Übung bleibt, unterstützt sie dienstags erst einmal eine Übungsleiterin von Tura Bremen beim Kinderturnen, wo auch ihr Sohn Issa mitmacht.