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Spielecontainer Kosten sorgen für Skepsis

Das es rund 15.000 Euro kosten soll, einen Spielceontainer nicht am ursprünglich geplanten Ort, sondern 15 Meter deneben aufzustellen, erregt die Gemüter der Waller Stadtteilpolitiker.
15.12.2022, 10:00 Uhr
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Von Anke Velten

Im Waller Beirat hatte kürzlich für Fassungslosigkeit gesorgt, dass eine kleine Planänderung derart teuer werden könnte. Wie berichtet geht es darum, den neuen Spielecontainer des Vereins Waller Mitte etwa 15  Meter entfernt vom ursprünglich dafür vorgesehenen Standort aufzustellen. Der Waller Fachausschuss für Bau, Umwelt und Verkehr unterstützt den Wunsch der Nutzerinnen und Nutzer. Die Ungläubigkeit über den Kostenvoranschlag konnte aber auch ein Gesprächstermin mit den beteiligten Behörden nicht legen.

Der Umweltbetrieb Bremen (UBB) setzt für die Maßnahme Kosten in Höhe von 13.400  Euro an. Stand der Dinge ist nun, dass die Behörden zunächst prüfen sollen, was am neuen Standort überhaupt zu prüfen ist. Die Kosten für die Umsetzung sollen anschließend aktualisiert und genau aufgeschlüsselt werden.

Treffen zur Ortsgegehung

Der neue Überseecontainer, der schon längst auf einem Betriebshof auf seinen Einsatz wartet, soll den alten Bauwagen ersetzen, in dem der Verein Waller Mitte Spiel- und Gartengeräte aufbewahrt. In den bisherigen Planungen war ein Standort auf einer gepflasterten Fläche zwischen Boulefeld und Volleyballplatz vorgesehen. Nach Ansicht des Vereins – und nach den bisherigen praktischen Erfahrungen vor Ort – wäre er auf einem Platz am Rande des Areals besser aufgehoben.

In der vergangenen Woche hatte es dazu eine Ortsbegehung gegeben, bei der sich Vertreter der senatorischen Behörde für Bau und Umwelt und des Umweltbetriebs Bremen redlich bemühten, die Dimension des Projekts und die daraus folgenden Kosten zu erläutern. Das Problem laut Ausführungen der Behördenvertreter: Der alternative Standort liege außerhalb des Plangebiets der Waller Mitte und sei dementsprechend noch nicht systematisch untersucht worden, berichtete Ausschusssprecher Jörg Tapking (Linke). Bei den Prüfungen auf Bodenverunreinigungen, Kampfmittel, unterirdische Leitungsverläufe sowie Baumwurzeln, Brandschutz und Tragfähigkeit sei das Areal außen vor geblieben.

Fünf Mal mehr als vorgesehen

Die Höhe der Kosten sei mit den Honoraren für die erforderlichen Ingenieurleistungen begründet worden. Nicht einberechnet seien im UBB-Angebot die Kosten für den Bau des Fundaments, die sich auf bis zu 15.000 Euro belaufen könnten. Insgesamt eine Summe von mehr als 25.000 Euro – fünf Mal so viel, wie der Beirat für das Projekt aus seinem Stadtteilbudget vorgesehen hatte. Er zögere daher, „vehement dafür zu plädieren“, so Tapking. Vertreter des Vereins Waller Mitte hätten deutlich gemacht, dass ein derartiger Kostenaufwand nicht in ihrem Sinne sei, betonte Nicoletta Witt (SPD).

Doch muss es wirklich so teuer sein? Für Bauvorhaben der öffentlichen Hand gelten strenge Richtlinien, doch „diese Kosten stehen in keinem Verhältnis zur Maßnahme“, kritisierte Jens Oldenburg (FDP). „Künstlich hochgeschraubte Zahlen“ vermutete Christdemokrat Franz Roskosch. Zudem könne ihm „keiner erzählen, dass der Standort direkt neben der Schule und beim Abtrag des Walls nicht geprüft worden ist“.

Auch Burkhard Winsemann wunderte sich, dass „gerade diese paar Quadratmeter“ nicht untersucht worden seien. Sein Eindruck, so der Sozialdemokrat: „Hier soll das Stadtteilbudget wieder eingesammelt werden.“ Er nehme als Unterton wahr, dass das Verfahren verschleppt werden solle, so Alex Becker (Grüne). Er wünsche sich daher die klare Aussage der senatorischen Behörde, dass sie diesen „sinnvollen, guten Vorschlag“ ermöglichen wolle.

Der Waller Ausschuss will nun die zuständigen Stellen damit beauftragen zu prüfen, ob der alternative Containerstandort überhaupt genehmigungsfähig ist. Bei einem positiven Bescheid wünscht der Ausschuss einen aktualisierten, detaillierten und transparenten Kostenvoranschlag, sowie die Vorstellung des weiteren Verfahrens zur Umsetzung der Maßnahme. Dem bisherigen Angebot – so heißt es in dem einstimmigen Beschluss wörtlich – steht der Beirat skeptisch gegenüber.

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