In der Überseestadt startet ein umfassender Verkehrsversuch gegen Raser und rücksichtsloses Fahrverhalten. Das haben die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, Özlem Ünsal, sowie der Senator für Inneres und Sport, Ulrich Mäurer, beschlossen. Im Fokus stehen die Konsul-Smidt-Straße, der Kommodore-Johnsen-Boulevard und die Überseepromenade. Ziel sei es, durch gezielte Initiativen die Verkehrssicherheit in diesem Stadtteil weiter zu stärken.
Auf dem Kommodore-Johnsen-Boulevard soll stadtauswärts eine durchgehende Tempo-30-Zone eingerichtet werden. In beiden Richtungen ist die Installation modifizierter "Berliner Kissen", einer Art von Fahrbahnschwellen, geplant. Zusätzlich wird die Polizei gezielt die Geschwindigkeit der Autos kontrollieren.
Beginn am Karfreitag
"Mit diesem Verkehrsversuch wollen wir herausfinden, welche Maßnahmen tatsächlich wirksam und verhältnismäßig sind. Die Ergebnisse werden uns eine fundierte Grundlage für dauerhafte Lösungen bieten", erklärt Ünsal. Diese Pläne sollen ab Beginn der Poser-Saison, also dem "Carfreitag" (Karfreitag), in Kraft treten.
"Am sogenannten Car-Friday haben sich die Länderpolizeien verständigt, ihre Maßnahmen gegen Poser und Raser wieder zu verstärken. Auch die Bremer Polizei wird am 18. April wieder verstärkt gegen diese Klientel vorgehen", versichert indes Mäurer. Die Erkenntnisse aus diesen Initiativen sollen laut Pressesprecher beim Senator für Inneres und Sport, René Möller, nicht nur der Überseestadt zugutekommen. In Zukunft könnten sie auch als Blaupause für ähnliche Probleme in anderen Bremer Quartieren dienen.
Anwohner der Überseestadt leiden bereits seit Jahren unter den Autoposern und Rasern. Der Petitionsausschuss der Bürgerschaft hatte sich zuvor bereits drei Mal mit dem Thema befasst. Zuletzt forderte Überseestadt-Anwohner Zafer Seplin ein Bündel von Initiativen, darunter auch Verkehrsberuhigendes wie etwa Bodenschwellen. Den Verkehrsversuch wollte Yannoh Mügge, Sprecher der Bau- und Mobilitätsbehörde, damals nicht ausdrücklich bestätigen. Mügge sagte aber, es werde sich „im Sinne des Petenten eine gute Lösung finden“. Zumindest Seplin dürfte nun Hoffnung schöpfen, dass sein Stadtteil etwas ruhiger wird.