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Verkehrsberuhigung Bremen-Überseestadt: Verkehrsversuch gegen Raser geplant

In den vergangenen Monaten tobte ein heftiger Streit zum Umgang mit Autoposern und Rasern in der Überseestadt. Nun zeichnet sich eine Lösung des Problems ab.
28.12.2024, 05:00 Uhr
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Bremen-Überseestadt: Verkehrsversuch gegen Raser geplant
Von Frank Hethey

Seit Jahren leiden Anwohner der Überseestadt unter Autoposern und Rasern. Damit könnte es in absehbarer Zeit vorbei sein: Ein Verkehrsversuch soll zeigen, welche baulichen Maßnahmen der meist nächtlichen Raserei am ehesten Einhalt gebieten können. Das geht aus einer Stellungnahme der Wirtschaftsbehörde für den Petitionsausschuss hervor, die dem WESER-KURIER vorliegt. Darin heißt es, nach Auswertung der beabsichtigten Maßnahmen könne deren bauliche Umsetzung angegangen werden. Als konkretes Beispiel wird der Einbau von Bodenschwellen genannt.

Der Petitionsausschuss der Bürgerschaft hat sich bereits drei Mal mit dem Thema befasst. Zuletzt forderte Überseestadt-Anwohner Zafer Seplin ein Bündel von Maßnahmen, darunter verkehrsberuhigende Maßnahmen, wie etwa Bodenschwellen. Den Verkehrsversuch wollte Yannoh Mügge, Sprecher der Bau- und Mobilitätsbehörde, zwar nicht ausdrücklich bestätigen. Mügge sagte aber, es werde sich "im Sinne des Petenten eine gute Lösung finden". Einzelheiten sollen am 10. Januar in der nächsten Sitzung des Petitionsausschusses mitgeteilt werden. Nach Angabe des Ausschussvorsitzenden Claas Rohmeyer (CDU) hat Mobilitätssenatorin Özlem Ünsal (SPD) angekündigt, persönlich zu erscheinen.

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Wie der Stellungnahme der Wirtschaftsbehörde zu entnehmen ist, hat es bereits am 12. November einen Ortstermin am Kommodore-Johnsen-Boulevard in der Überseestadt gegeben. Beteiligt waren das Ortsamt, die BSAG, das Amt für Straßen und Verkehr (ASV), die Hafengesellschaft Bremenports und Vertreter des Fachausschusses Überseestadt. Bei dieser Gelegenheit verständigten sich die Beteiligten auf den Verkehrsversuch. Sobald sich die zuständigen Ressorts abgestimmt hätten, könne der Verkehrsversuch weiter erarbeitet werden, so die Wirtschaftsbehörde am 12. Dezember. Diese planerischen Vorarbeiten sollen offenbar im Petitionsausschuss am 10. Januar präsentiert werden.

Erfreut reagierte Seplin auf die neue Entwicklung. "Es tut sich was", sagte er. Auch Rohmeyer kann seine Genugtuung nicht verhehlen. "Herr Seplin hat ein dickes Brett fast durchgebohrt", so der Ausschussvorsitzende. Seplin hatte der Mobilitätsbehörde im Petitionsausschuss angekreidet, sich gegen bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zu sperren. Dabei stützte er sich auf ein Schreiben des Verkehrsstaatsrats Ralph Baumheier, in dem es wörtlich hieß: "Aufgrund der gewonnenen Erfahrungen wird vom Einbau von Schwellen und Kissen im öffentlichen Straßenraum abgesehen."

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Gegenüber dem WESER-KURIER erklärte Baumheier indessen, verkehrsberuhigende Maßnahmen seien ortsabhängig. Als "Mittel der Wahl" verwies Baumheier auf tellergroße Buckel auf der Fahrbahn, sogenannte Kölner Teller. Die Umsetzung baulicher Maßnahmen auf den Verkehrsflächen der Überseestadt fällt in den Bereich des gleichnamigen Sondervermögens als Straßenbaulastträger. Das Sondervermögen besteht aus Grundstücken und Wasserflächen im Eigentum der Stadtgemeinde Bremen. Die Finanzierung sei nie ein Problem gewesen, so Rohmeyer. "Das Problem war, dass die Umsetzung nicht angeordnet wurde."

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