Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Jugendforum Walle An die Dosen, fertig, los

Am Steffensweg gibt es einen neuen bunten Hingucker: Was das Ortsamt West mit den neuen Graffiti an der Oberschule am Waller Ring zu tun hat.
19.05.2025, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
An die Dosen, fertig, los
Von Anne Gerling

Noch ist auf der Wand nur ein Wirrwarr aus bunten Linien zu sehen. Das soll sich jetzt ändern. "Überall da, wo jetzt noch weiß ist, darf hinterher kein Weiß mehr sein – außer natürlich das Weiße in den Augen", sagt Graffiti-Künstler Hannes Voigt. Judith und Büsra ziehen sich die Atemschutzmasken über Mund und Nase, schlüpfen in die Gummihandschuhe, schnappen sich ihre Spraydosen und los geht’s: Pfffffffffffft! Und siehe da: Schon nach kurzer Zeit sind im Strahl der Farbdosen immer deutlicher zwei lachende Comicfiguren zu erkennen.

Diese und viele andere bunte Gestalten zieren ab sofort zwei Wände der Oberschule am Waller Ring. Eine Woche lang konnten sich dort zehn Achtklässlerinnen und Achtklässler bei einem Graffiti-Workshop von Profi Hannes Voigt die Technik zeigen lassen und sich selbst an den bunten Spraydosen ausprobieren – und zwar ganz legal. Schulleiter Alexander Schumacher höchstpersönlich hatte die beiden Flächen beim ehemaligen Schuleingang am Steffensweg ausgesucht und für den Graffiti-Workshop freigegeben. „Dort sah es nicht schön aus, die Wände waren ständig bekritzelt und beschmiert.“ Die Finanzierung des Projekts hat das Jugendforum Walle möglich gemacht. Die Idee dazu kam von zwei Waller Jugendlichen: Rocko und Kevin. Sie sind seit Längerem in Kontakt mit dem Ortsamt West und hatten Interesse signalisiert, beim Waller Jugendforum mitzumachen und ein Projekt für Jugendliche auf den Weg zu bringen.

Gesagt, getan. Petra Hellmann und René Joppich vom Ortsamt halfen bei der Organisation und stellten den Kontakt zu Hannes Voigt und zur Oberschule am Waller Ring her. Bei Schulleiter Alexander Schumacher mussten sie keine Überzeugungsarbeit leisten, er war sofort mit im Boot: „Denn erstens finde ich es wichtig, dass unsere Schule sich dem Stadtteil gegenüber öffnet, und zweitens finde ich es gut, wenn unsere Schülerinnen und Schüler sich kreativ ausleben können.“

Im Graffiti-Bereich sei dies gar nicht so einfach, weiß Büsra. „Ich wollte das schon länger mal ausprobieren. Aber das ist ja meistens illegal.“ Was ihr an den großflächigen Wandbildern besonders gefällt? „Es bleibt lange drauf und wird von vielen gesehen.“ Für die 14-Jährige steht direkt nach den ersten Sprühversuchen fest: „Wenn man sich einmal traut, klappt es auch!“ „Einfach machen und nicht viel nachdenken“, findet auch Judith, die bei dem Workshop tiefer in die Materie Street Art eintauchen will. „Ich habe vorher schon mal ein bisschen gesprüht, aber nicht so richtig.“

Petra Hellmann und René Joppich hoffen, mit dem Graffiti-Projekt auch andere Mädchen und Jungen aus Walle für das Jugendforum begeistern zu können. Hellmann: „Das Jugendforum hat ein eigenes Jahresbudget, mit dem selbst gewählte Projekte umgesetzt werden können. So können Jugendliche aktiv an der Entwicklung unseres Stadtteils mitwirken. Und einmal im Jahr fahren wir nach Berlin.“

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)