Am Mittwoch war der Internationale Tag der Pressefreiheit. Passend dazu wurde die Wanderausstellung "Macht Medien" im Schulzentrum Utbremen eröffnet. Konzipiert und erdacht wurde das Projekt vom WESER-KURIER und dem Bremer Service Bureau Jugendinformation, für die Ausstellung sind zwei Klassen des Schulzentrums verantwortlich. Die Planung des Projekts startete bereits vor über zwei Jahren.
Zur Eröffnung waren Bremens Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD), David Koopmann als Vorstand der Bremer Tageszeitungen AG und die Geschäftsführerin des Lidice Haus, Anne Dwertmann, in der Schule zu Gast. "Termine wie hier heute sind immer die tollsten als Senatorin", sagte Aulepp in ihrer Begrüßungsrede. Sie freue sich zu sehen, was junge Menschen auf die Beine stellen können. "Ihr zeigt anderen Schülerinnen und Schülern, welche Rolle Medien spielen und wie wir sie benutzen sollten", wandte sich die Senatorin an die beteiligten Schüler.
Koopmann bezog sich in seinen Begrüßungsworten auf den Tag der Pressefreiheit: "Laut der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen ist Deutschland von Platz 16 auf Platz 21 gerutscht." Eine freie Presse sei also keine Selbstverständlichkeit. "Die ganze Gesellschaft muss sich für eine vielfältige Medienlandschaft einsetzen, damit unsere Journalistinnen und Journalisten ihrer Arbeit sicher und ohne Einschränkungen nachgehen können." Er hoffe, dass durch die Ausstellung Schülerinnen und Schüler in Kontakt mit eben dieser freien Presse kommen.
Die Macht der Medien
Im Fokus von "Macht Medien" stehe unter anderem, welche Auswirkungen der heutige Nachrichtenkonsum und die Phänomene Fake News und Desinformation auf die Gesellschaft hätten. Zudem werde die Rolle klassischer Medien und deren Beitrag für eine stabile Demokratie in den Blick genommen. Außerdem möchte die Ausstellung Hilfestellungen geben, wie man verlässliche Informationsquellen erkennen kann. "Wir haben verschiedene Workshops besucht", sagt Mohammed Shahenshah Rafiq, einer der Schüler, die die Ausstellung erarbeitet haben. "Dort haben wir uns unter anderem ausführlich mit Medien beschäftigt." Seine Mitschülerin An-Vy Woerheide, die ebenfalls an "Macht Medien" beteiligt war, sagt dazu: "Innerhalb einer Woche waren wir wirklich im Thema drin. Da hat man viel Neues gelernt."
Um das Gelernte auch anschaulich darzustellen, besuchten die Schülerinnen und Schüler einen Comic-Workshop. Dort erschufen sie ihre drei Hauptcharaktere, die nun durch die Ausstellung führen. Mit verschiedenen interaktiven Elementen lädt "Macht Medien" ein, Nachrichten zu hinterfragen und genauer hinzusehen. An einer Station lassen sich etwa manipulierte Bilder mithilfe einer Rot-Blau-Brille enttarnen. Für den Schulunterricht gibt es begleitendes Lehrmaterial.
Demokratie braucht freie Presse
Gelernt habe Woerheide vor allem, wie sie sich am besten informieren und herausfinden könne, welche Quelle seriös seien. "Ich nutze jetzt immer mehrere Quellen, wenn ich mich zu einem Thema informieren will. Sagen alle in etwa das Gleiche, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Information stimmt", erklärt die Schülerin. "Und seriöse Medien erkennt man zum Beispiel an einem ordentlichen Impressum und ob sie ihre Quellen klar benennen", ergänzt ihr Mitschüler. Die Lehre der beiden Schüler aus dem Projekt: Medien haben eine große Macht, deswegen müsse man kritisch bleiben. Sie seien aber auch wichtig für die Demokratie.
Ab dem 22. Mai kann die Ausstellung im Lidice Haus in der Neustadt (Weg zum Krähenberg 33a) besucht werden. Dafür ist eine Anmeldung unter 0421 692720 notwendig. Danach soll die Ausstellung weiter ziehen. Schulen, die "Macht Medien" auch gerne in ihrem Räumen präsentieren möchten, können sich dafür auf der Internetseite www.macht-medien-ausstellung.de anmelden.