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Unterstützung für junge Leute "Viele unserer Projekte setzen im Schulalltag an"

Als Leiterin des Bremer Zentrums für Schule und Beruf setzt sich Maria Schönebaum dafür ein, junge Menschen mit besonderen Problemlagen ins Berufsleben zu integrieren und ihnen eine Perspektive zu geben.
03.12.2022, 05:00 Uhr
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Von Ulrike Troue

Frau Schönebaum, welche Kernkompetenzen zeichnen das Zentrum für Schule und Beruf aus?

Maria Schönebaum: Zum Bildungserfolg und zur Integration der jungen Menschen mit verschiedenen Problemlagen trägt zum einen unser Wissen bei, wie die verschiedenen Institutionen funktionieren. Des Weiteren das heterogene, kulturell vielfältig aufgestellte Team aus 65 Mitarbeitenden: Wir haben uns in den vergangenen Jahren riesige Kompetenzen in den Bereichen Migration und Unterstützung in schulischer Bildung angeeignet. Wir begegnen den jungen Menschen mit Wertschätzung und Respekt, weil wir nicht von oben schauen, sondern immer gemeinsam mit den Teilnehmenden schauen, wie wir welches Ziel erreichen können.

Wie viele Projekte können für junge Menschen eine Brücke zwischen Schule und Beruf bauen – und wie viele Plätze gibt es?

Das ZSB bietet derzeit 14 Projekte. Von der Beratung für junge Geflüchtete über Lerngruppen für schulpflichtige Jugendliche bis zum Projekt Spagat zur Vorbereitung junger Mütter auf den Beruf. Es geht immer um kostenlose und individuelle Förderungen. Plätze sind wechselnd belegt. Im Schulmeiderprojekt gibt es acht Plätze. Im Projekt "AVA im Quartier" zur Integration junger Migrantinnen und Migranten hatten wir in dreieinhalb Jahren über 12.000 Kontakte ausgewiesen.

Was sind Ihrer Ansicht nach die wichtigsten Projekte?

All unsere Projekte haben eine wichtige Relevanz. Sie sind systemrelevant, da wir Jugendliche und Familien bei der Integration in unsere Gesellschaft unterstützen. 

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Wie erfahren Betroffene von den Angeboten?

Viele unserer Projekte setzen im Schulalltag an und sind dort verankert. Aber wir sind auch stark vernetzt mit den Institutionen, Trägern oder Behörden, die auf uns hinweisen. Sie sind Anlaufstellen im Quartier. Wir haben einen guten Ruf, so erfahren zum Beispiel Geflüchtete über mündliche Empfehlungen von uns. 

Worin liegt aktuell die größte Herausforderung?

Die Bedarfe bei unserer Zielgruppe sind größer als das Angebot. Es besteht ein systemgefährdender Fachkräftemangel, so wird es immer schwerer, geeignetes Personal zu finden. Hinzu kommen aufwendige Prozesse wie die Digitalisierung der Abläufe. Die größte Herausforderung ist jedoch die Projektfinanzierung: Wir müssen für jedes unserer Projekte immer wieder aufs Neue Anträge stellen – mit verschiedenen Laufzeiten und bei unterschiedlichen Mittelgebern. Das kostet viel Zeit und bedeutet für uns, dass es keine langfristig gesicherte Projektfinanzierung gibt.

Das Gespräch führte Ulrike Troue.

Zur Person

Maria Fernanda Schönebaum

leitet seit Juli 2022 das Zentrum für Schule und Beruf (ZSB). Die 38-Jährige hat einen Bachelor in Pädagogik und Evangelischer Theologie sowie einen Master-Abschluss in Ökumene und Religion.

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