Wie geht es weiter für die Mitglieder der Ölhafen-Initiative, die nach fast zwei Jahren Wanderschaft über Hastedter Osterdeich, Senator-Apelt-Straße, Industriestraße, Neuenlander Straße, Güterbahnhof und eine Brachfläche des Öl-Konzerns Esso in der Überseestadt im Dezember 2018 mit ihren Bauwagen auf einem städtischen Grundstück am Hagenweg Halt gemacht haben? Bis Oktober wollte der Waller Beirat diese Zwischennutzung dulden, während die Stadt gleichzeitig nach einem anderen Standort suchen sollte. Dies erwies sich allerdings als schwierig. Zwar habe zwischenzeitlich der Hemelinger Beirat eine Brachfläche angeboten, schilderte nun Stadtplaner Thomas Lecke-Lopatta aus dem Bauressort dem Waller Beirat – allerdings nur für ein Jahr.
So steht die Wagenburg also noch immer am Rande des Naherholungsgebiets „Grüner Bremer Westen“, wo sich nun Parzellisten unter anderem über Lärm durch Konzerte beschweren und auf die Einhaltung von Recht und Gesetz pochen. Laut Flächennutzungsplan nämlich gilt das Areal am Hagenweg als Grün-Gebiet, in dem Wohnen nicht erlaubt ist – und was auch das Übernachten in den Lauben der benachbarten Kleingärten nicht erlaubt.
Wenn man daran etwas ändern wolle, sei die Politik gefordert, unterstrich Lecke-Lopatta, der außerdem betonte: Der Senat unterstütze grundsätzlich, dass es Wagenplätze gebe. In Walle hat sich nun eine Mehrheit des Beirats für einen gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen und Linken ausgesprochen, wonach die Ölhafeninitiative zumindest den Winter über noch auf dem Platz bleiben können soll. Parallel dazu solle aber das Bauressort bremenweit nach einem geeigneteren Standort suchen, so die Ortspolitiker. Immerhin von einer Idee, die in der Diskussion um das Grundstück bislang durchaus eine Rolle gespielt hatte, ist dabei nun Abstand genommen worden: Schon vor Längerem hatte der Beirat angeregt, am Hagenweg eine von vielen Hundehaltern im Stadtteil dringend geforderte Hundefreilauffläche einzurichten.
In den Reihen der Hundehalter selbst besteht allerdings an diesem Grundstück aufgrund seiner Lage kein Interesse, weshalb das Vorhaben Hundefreilauffläche an diesem Standort nicht weiter verfolgt werden soll.