In die temporäre Hafenbar Golden City ziehen in ihrer inzwischen neunten Saison treue Gäste zur "Lokalrunde", bleibt dabei aber weiterhin auch immer für musikalische Experimente offen. So sind Frauke Wilhelm ("Ramona Ariola") als Projektinitiatorin, Autorin, Musikerin und Moderatorin und die Schauspielerin und Regisseurin Nomena Struß („Ramon Locker“) als Gastgeberinnen in diesem Jahr mit einem Spektakel geballter Energie in die zweite Saison auf dem ehemaligen Kellogg-Gelände hinter der Alten Werft in der Überseestadt gestartet: "All eyes on us". Die inzwischen noch um einige Teile erweiterte Eigenproduktion einer Bühnenprobe wollen die selbsternannten Powerfrauen am Sonnabend, 27. August, um 20 Uhr ein weiteres Mal präsentieren.
Die sechs Akteurinnen sind gemeinsam 257 Jahre alt, 560 Kilogramm schwer und 10,23 Meter groß – passen somit nicht so recht in die Schubladen der gängigen Kulturbranche, verraten sie. Aber sie lassen sich nicht unterkriegen und machen sich wie einstmals die Bremer Stadtmusikanten auf den Weg, weil sie durch ihren gemeinsamen Auftritt alle Blicke auf sich ziehen wollen.
Das Publikum erlebt live mit, wie die Schauspielerin und Regisseurin Nomena Struß und die Musikerin und Performerin Frauke Wilhelm mit den beiden Soul-/ Rap- und Oriental-Sängerinnen Sema und Derya Mutlu, Schauspielerin und Sängerin Hanna Markutzik und "Küken" Yasmin Meißner am Bass sich als Band formieren. Die Zuschauerinnen und Zuschauer bekommen Einblicke in Bühnentricks, belauschen Gespräche übers Business, das Altern in der Branche, erleben jedoch genauso den Spaß am Musikmachen mit. Statt festem Eintritt wird wie bei der Premiere um eine Spende für den Verein "Care" gebeten, der weltweit Frauen und Mädchen stärken will.
Wir behaupten uns bei scharfer Konkurrenz im bisherigen Sommer
Frauke Wilhelm, Initiatorin des Projekts Golden City
Auf den Zulauf auf die zweite Aufführung sind die Akteurinnen schon jetzt gespannt, wie die Diplom-Kulturpädagogin Frauke Wilhelm verrät. Ebenso auf die Resonanz auf "Von Grambusch und Rasga Rasga", von denen es am Donnerstag, 11. August, ab 20 Uhr Akustik Pop Punk und Global Pop auf die Ohren gibt.
Die temporäre Hafenbar bringt auch sonst richtig Leben ins Quartier, will Menschen zusammenbringen und bietet deshalb eine bunte Mischung aus Konzerten, Lesungen, Musiktheater, Geschichten aus dem Quartier sowie regelmäßige Stadtdialog-Veranstaltungen. Einige haben sich fest etabliert, zum Beispiel die Golden City-Lokalrunde "Hafen und Meer": Das gemeinsame Singen mit Ramona, Ramon, Rammé und Disko Emotion steht noch einmal am 13. August und 2. September auf dem Programm. "Dort hatten wir jetzt zwei Mal 100 bis 120 Gäste und Riesen-Stimmung", berichtet Frauke Wilhelm. Auch bereits in Bremen bekannte Bands wie "Bernadette La Hengst" (4. August) oder die "Downtown Steppas" (6. August) würden treue Fans locken.
"Wir behaupten uns bei scharfer Konkurrenz im bisherigen Sommer", zieht Frauke Wilhelm als zufriedene Zwischenbilanz in Anbetracht vieler neuer Unsicherheiten wie Preissteigerungen, Personalmangel und der großen Konkurrenz in diesem Jahr, da in diesen weitgehend pandemiefreien Monaten viele geförderte Projekte aufgeführt werden.