Das „Jetzt Hier“ ist jetzt hier: Und zwar an der Konsul-Smidt-Straße 38. Der Überseestadt-Quartierstreff in Trägerschaft des Vereins Kultur vor Ort ist eingerichtet und offiziell eingeweiht. Zum Stühlerücken bei Musik, Gesprächen und Getränken kamen viele Nachbarn, Nutzer und Neugierige. Auch Claudia Schilling, Bremens Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration, die das Angebot im Rahmen des Landesprogramms Lebendige Quartiere fördert, schaute herein.
Projektleiterin Svenja Weber waren der Stolz und die Freude über ihren neuen Arbeitsplatz anzusehen. Im Vergleich zur vorherigen Adresse am Kommodore-Johnsen-Boulevard hat sich der Platz auf 200 Quadratmeter verdoppelt, und die Möglichkeiten haben sich potenziert, erklärte Weber. Ihr eigenes Büro – zuvor ein Schreibtisch mitten im Geschehen – befindet sich nun hinter einer gläsernen Wand. Eigene Räume gibt es für die kreativen Angebote und für Beratungen, ein festes Büro hat auch Kerstin Panzer bezogen. Die Mitarbeiterin des Amts für Soziale Dienste berät im Rahmen des Angebots „Ankommen im Quartier“ geflüchtete Menschen bei Fragen unter anderem zu Gesundheit, Bildung, Arbeit, Wohnen und Freizeit.
Zentraler Raum für alle
Der große zentrale Raum und das Außengelände können sich wiederum alle teilen, die gute Ideen für die Gemeinschaft haben. Zurzeit sind das unter anderem der Elterntreff, die Gruppe „Rollis für Rollis“, der Spieletreff, die Tanzgruppe „Urban Moves“, Sprachcafé und Nachbarschaftscafé. Großes Lob gab es für die Hauseigentümer Gewoba: Sie hatten den Quartierstreff bei der Raumgestaltung sehr unterstützt, berichtete Weber.

Im Vergleich zur vorherigen Adresse am Kommodore-Johnsen-Boulevard hat sich der Platz auf 200 Quadratmeter verdoppelt, und die Möglichkeiten haben sich potenziert, erklärte Projektleiterin Svenja Weber.
Sehr angetan von den Räumen und vor allem vom Standort äußerte sich Marco Schlenker, Koordinator der Überseekirche: Schon seit langem pflege die Überseekirche eine gute Partnerschaft mit dem Quartierstreff, erklärte der diakonische Mitarbeiter. Jetzt, wo man sich räumlich noch nähergekommen sei, werde diese sicher noch enger werden. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachteten Thomas Rivero Garcia aus der Selbsthilfegruppe agap Café und Kultur sowie Aenne Walker aus der Blauen Manege den Umzug. „Die Räume sind super“, erklärten die Vertreter der beiden Einrichtungen, die zurzeit um ihre Zukunft bangen. Am Kommodore-Johnsen-Boulevard werde man den Quartierstreff indes sehr vermissen, so Rivero Garcia. „Dort ist es jetzt einsamer geworden.“

Projektleiterin Svenja Weber freut sich über die Möglichkeiten, welche die neuen Räume und der zusätzliche Platz bieten.
Vom benachbarten Pflegedienst Vacances schaute sich Mitarbeiterin Melanie Hamm in den Räumen um und erklärte, dass in Tagespflegeeinrichtung täglich um die 25 Menschen betreut werden, und Abwechslung immer willkommen sei. „Vielleicht können wir mit ihnen ja hierher zum Kaffee trinken kommen.“ Einweihungsgast Walburga Gerstner erklärte, dass sie „interessehalber“ aus dem „alten“ Walle zur Einweihung gekommen war. „Ein solches Angebot ist für die Überseestadt enorm wichtig“, betonte die Wallerin. „Es gibt doch hier noch nicht viele Möglichkeiten, um seine Nachbarn kennenzulernen.“
Förderung des Zusammenhalts
„Jetzt Hier“ ist ein Projekt in Trägerschaft des Vereins Kultur vor Ort mit dem Ziel, den sozialen Zusammenhalt im neuen Quartier zu fördern und zu festigen und den Nachbarn Raum und Gelegenheit zu geben, sich näher zu kommen. Bei der Eröffnung des Quartierstreffs vor drei Jahren habe sich sofort gezeigt, dass die Bewohnerschaft der Überseestadt auf diese Möglichkeit geradezu gewartet hatte: „Wir selbst waren überrascht, wie schnell sich alles schon in den ersten Monaten entwickelt hat“, erklärte Projektleiterin Weber. Aktuell gebe „Jetzt Hier“ zehn verschiedenen Angeboten ihren Raum, rund die Hälfte davon würden von engagierten Nachbarn organisiert. In Zukunft dürften es noch viel mehr werden. „Wir hatten sofort nach dem Umzug Anfragen für neue Angebote, für die vorher kein Platz gewesen wäre“, berichtet sie. „Das ist doch mega-cool!“