- Was ist das „Jetzt hier“?
- Wer trifft sich dort?
- Was steht 2024 an?
- Wann starten Aktivitäten am neuen Standort?
- Gibt es 2024 auch wieder eine Picknick-Tafel?
Im Jahr 2011 waren in der Überseestadt 288 Einwohnerinnen und Einwohner gemeldet. Elf Jahre später lebten dort laut Einwohnermeldeamt knapp 4500 Menschen und für das Jahr 2030 werden bis zu 12.000 Einwohnerinnen und Einwohner in der Überseestadt prognostiziert. Somit sind dort immer mehr und ganz unterschiedliche Menschen unterwegs, die vor allem eines eint: Sie sind auf der Suche nach Orten, an denen sie zwanglos mit anderen ins Gespräch kommen und soziale Kontakte knüpfen können. Vor gut zwei Jahren wurde über das im September 2020 vom Senat beschlossene Landesprogramm „Lebendige Quartiere“ die Schaffung eines solchen Ortes möglich. Ziel dieses Förderprogramms ist es, den sozialen Zusammenhalt in Bremen und Bremerhaven zu stärken, Ungleichheiten zu verringern und die Lebenschancen der in benachteiligten Gebieten wohnenden Menschen zu verbessern.
Was ist das „Jetzt hier“?
Im Januar 2022 ist das Büro für Quartiersentwicklung „Jetzt hier“ im Gewoba-Gebäudeensemble „Überseegärten“ am Kommodore-Johnsen-Boulevard 19 gestartet. Die Quartiersbeauftragte Svenja Weber vom Trägerverein Kultur vor Ort lädt dort dazu ein, die Räumlichkeiten als Treffpunkt, zum Austausch und zur Vernetzung zu nutzen und von dort aus ihr neu entstehendes Quartier mitzugestalten. Nachdem sich bereits im November die Verlängerung des zunächst auf zwei Jahre befristeten Projekts abgezeichnet hatte, wurde mittlerweile die Finanzierung für ein weiteres Jahr bewilligt. Laut Christiane Gartner, Geschäftsführerin von Kultur vor Ort, soll das „Jetzt hier“ eine langfristige Perspektive bekommen.
Wer trifft sich dort?
Mittlerweile nutzen unterschiedliche Gruppen das Jetzt hier für regelmäßige Treffen: Jede Woche sind zum Beispiel die „Eltern mit Kids“ zum Spielen und Klönen da und immer dienstags von 16.30 bis 18 Uhr – außer in den Ferien – sind Kinder von sechs bis zwölf Jahren eingeladen, in der Kinderkunstwerkstatt mitzumachen. Dort wird gemeinsam gemalt, gedruckt und modelliert oder es werden Bücher gestaltet. Seit April 2022 laden drei Anwohnerinnen alle 14 Tage mittwochs zum Nachbarschaftscafé mit selbstgebackenem Kuchen ein, das nächste Mal am 28. Februar von 15 bis 17. „Die meisten Gäste sind älter und kommen aus der näheren Nachbarschaft“, erzählt Svenja Weber. Zu den Themen, über die sich die Besucherinnen dann am großen Tisch austauschen, gehören ihr zufolge immer wieder auch die Nahverkehrsanbindung und die Infrastruktur vor Ort – der Wunsch nach einer Arztpraxis und einer Apotheke in der Überseestadt sei dabei weiterhin groß. In geraden Kalenderwochen werden seit Anfang 2023 immer mittwochs von 17.30 bis 19 Uhr die Stühle beiseite geräumt und die Rollis kommen: Dann treffen sich auf Initiative zweier Anwohner Rollstuhlfahrer und Anwohner mit Mobilitätseinschränkungen, die sich über Freizeitaktivitäten, ihre Erfahrungen mit Krankenkassen und Behörden, Barrierefreiheit und anderes austauschen.
Was steht 2024 an?
In diesem Jahr stehen große Veränderungen an: Im Sommer zieht das Quartiersbüro in größere Räumlichkeiten an einem zentraleren Standort weiter südlich in der Überseestadt um – nämlich an die Konsul-Smidt-Straße 38 direkt an der Bushaltestelle „Marcuskaje“ mitten im neuen Europa-Quartier. Dort stellt die Gewoba größere und komplett barrierefreie Räumlichkeiten ihrem neuen Gebäudekomplex gegenüber vom Großmarkt bereit. In diesem Bereich leben viele junge Familien mit Kindern.
Wann starten Aktivitäten am neuen Standort?
Die erste Aktion in den neuen Räumlichkeiten an der Konsul-Smidt-Straße 38 findet Anfang März statt – dann eröffnet dort für knapp zwei Wochen ein Kleidertausch-Pop-up-Store: Die beiden Initiatorinnen Anita Okoro und Catarina Paim hatten im November das ehemalige Mehlgarten-Geschäft in Findorff zum Kleidertausch-Pop-up-Store gemacht und rufen nun gemeinsam mit Jetzt hier und mit Unterstützung der Gewoba in der Überseestadt das nächste nachhaltige Mode-Tausch-Event ins Leben. Das Prinzip ist einfach: Besucher bringen aussortierte Kleidung mit, die dann kostenfrei von anderen Besucherinnen erworben oder getauscht werden kann. Übrig gebliebene Kleidung wird gespendet. Eröffnung ist am Sonnabend, 9. März, von 12 bis 17 Uhr. Bis 22. März ist der der Pop-up-Store dann montags bis freitags von 12 bis 19 Uhr und am Sonnabend, 16. März, von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
Gibt es 2024 auch wieder eine Picknick-Tafel?
Am 20. August 2022 trafen sich auf Initiative des Jetzt hier erstmals Nachbarn, Vereine und Firmen an einer langen Tafel zum gemeinsamen Picknick auf dem teilweise gesperrten Kommodore-Johnsen-Boulevard. Die Aktion kam so gut an, dass sie 2023 wiederholt wurde, konkrete Pläne für dieses Jahr gibt es derzeit noch nicht. Grund dafür ist Svenja Weber zufolge der Umzug an die neue Adresse – das bedeute aber nicht, dass im Sommer gar kein Fest stattfinden werde, unterstreicht die Quartiersbeauftragte gleichzeitig.