Was hat es mit der Baustelle auf dem Wartburgplatz auf sich – laufen womöglich schon die Vorbereitungen für den Miniaturwald, den die Initiative „Tiny Forest für Bremen“ unter dem Dach des Vereins Ausspann dort, wie berichtet, gerne anpflanzen würde? Die Frage drängt sich auf, im Ortsamt West weiß man bislang allerdings von nichts.
Aber: Kürzlich ist dort tatsächlich ein Schreiben zum Thema Tiny Forest eingegangen. Absender: Der Umweltbetrieb Bremen (UBB), der im November vom Waller Beirat gebeten wurde zu prüfen, ob sich der Wartburgplatz als Standort für einen 100 Quadratmeter großen Miniaturwald überhaupt eignen würde. Sofern das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) einverstanden sei, könne man sich durchaus vorstellen, die Fläche zu entsiegeln und zu bepflanzen, heißt es in dem nun eingegangenen Antwortschreiben. Angepflanzt werden sollten dort jedoch eher reguläre Straßenbäume und kein Miniaturwald. Ansonsten sei die Gefahr zu groß, dass das Areal alsbald vermülle. Bedenken gibt es beim UBB außerdem offenbar auch, was die Verkehrssicherheit angeht.
Weiterer Austausch
Können somit die Pläne für Bremens ersten Tiny Forest direkt wieder ad acta gelegt werden? Der Fachausschuss Quartiers- und Stadtteilentwicklung des Waller Beirats möchte sich gerne noch einmal persönlich mit UBB-Vertretern über das Thema austauschen, um sie möglichst doch noch von der Idee zu überzeugen. Eine kleine Waldinsel, die CO2 bindet, Schadstoffe aus der Luft filtert, an heißen Tagen durch Verdunstung für Kühle sorgt und den Boden davor bewahrt, schnell auszutrocknen: Bei Ortspolitikern und Anrainern kommt all dies sehr gut an. Der Tiny-Forest-Initiative gehe es darum, an mehreren Orten in Bremen Miniwälder anzupflanzen, unterstreicht Ronald Philipps: „Güterbahnhof und Horn-Lehe sind in Planung und in Kattenturm sind wir in Gesprächen. Und wir merken auch, dass wir noch mehr auf den Umweltbetrieb zugehen müssen. Der UBB soll durch das Projekt ja keine Probleme kriegen – es geht uns darum, die Gesellschaft dichter zusammenzubringen. Wir wollen ja nicht einfach nur Fläche entsiegeln, sondern uns ist das gesellschaftliche Miteinander wichtig. Sofern der Beirat dafür ist, suchen wir Leute, die den Tiny Forest drei Jahre lang pflegen – bis er dicht genug ist, sodass da ohnehin gar kein Müll mehr rein geht.“