Vegesack. Der Bund der Steuerzahler verfolgt mit Interesse, wie Bremen mit der Kostensteigerung beim Bau des Vegesacker Fußgängertunnels umgeht. Die Vereinigung hat den Bericht der NORDDEUTSCHEN über die erfolglose Suche nach einem Gutachter für Schadensersatzansprüche Bremens an die Planer des Bauprojekts zum Anlass genommen, bei der Wirtschaftsförderung (WFB) nachzuhaken.
Wie berichtet, waren die Kosten beim Bau der Verbindung zwischen Stadthaus und Sedanplatz-Tiefgarage von 371000 Euro auf 640000 Euro gestiegen. Die Schuld dafür gab ein Gutachter der Planungsfirma. Um Schadensersatz geltend machen zu können, sollte bis Ende Oktober ein Gutachten vorliegen. Bisher konnte die Stadt offenbar keinen Gutachter auftreiben. "Dieses erstaunliche Ergebnis weckt das Interesse des Bunds der Steuerzahler, weil die immensen Mehrkosten des umstrittenen Tunnelprojekts womöglich endgültig von der öffentlichen Hand getragen werden müssen", schreibt Gerhard Lippert, seit kurzem beim Bund für öffentliche Verschwendung zuständig, in einem Brief an die WFB. Der Bund der Steuerzahler will nun von den Wirtschaftsförderern wissen, welche Anstrengungen unternommen wurden, um einen Gutachter zu beauftragen. Außerdem erbittet Lippert eine Stellungnahme zu der Frage, wie die WFB die Chancen einschätzt, noch Schadensersatzanforderungen an den Planer stellen zu können.