Extreme Schäden und Schlaglöcher hat Patrick Schlüter an der Agnes-Heineken-Straße und Anna-Stiegler-Straße in Kattenturm festgestellt. Auch der Bereich zwischen Mercedes und Neue Vahr Nord sei "eine reine Katastrophe". Er hat auf eine nicht repräsentative Umfrage des WESER-KURIER in den sozialen Netzwerken geantwortet, in der nach Straßenschäden in Bremen gefragt wurde.
Markus Peisker und weitere Kommentatoren nennen die Bürgermeister-Spitta-Allee. Vor allem der Bereich zwischen der Schwachhauser-Heerstraße und der August-Bebel-Allee sei besonders schlimm. Simon Zeimke kritisiert den Zustand der Oberneulander Landstraße, Antje Günther ärgert sich über das Kopfsteinpflaster in der Sommerstraße in Findorff.
Die Liste ist lang. In mehr als 60 Kommentaren bei Facebook, in zahlreichen Anmerkungen bei Instagram und in einigen Mails haben sich Bremer und Bremer zum Zustand der Bremer Infrastruktur geäußert. Die Kurt-Schumacher-Allee, die Lortzingstraße oder die Furtstraße in Bremen Grohn – so gut wie alle Stadt- und Ortsteile Bremens werden aufgezählt.
"Jeder Schaden wird durch Straßenkontrolleure und Bauaufseher in den Bezirken im Einzelfall betrachtet und bewertet", sagt Andrea Voth, Pressesprecherin des Amtes für Straßen und Verkehr (ASV). Gefahrstellen hätten dabei immer höchste Priorität und würden sofort ausgebessert werden, um die Verkehrssicherheit zu erhalten. Die allgemeinen Schäden würden sukzessiv durch vom ASV beauftrage Firmen abgearbeitet werden, versichert die ASV-Sprecherin.
Schlaglöcher in Bremen: Amt nimmt Meldungen auf
Der einfachste Weg, um Straßenschäden mitzuteilen, sei das Kontaktformular auf der Internetseite des Amtes für Straßen und Verkehr, sagt Voth. Auf diesem Weg könne "eine verlässliche und schnelle Bearbeitung" im Stadtgebiet garantiert werden. Häufig würden Bürger und Bürgerinnen aber auch den telefonischen Kontakt zu Betriebshöfen der Straßenerhaltung suchen.
Unabhängig von Bürger-Hinweisen kontrolliert die Straßenbau- und Verkehrsverwaltung nach eigenen Angaben regelmäßig die Fahrbahnen, Fuß- und Radwege, Ampeln und Straßenschilder: Je nach Wichtigkeit und Verkehrsaufkommen werden sämtliche Straßen in Bremens insgesamt zehn Erhaltungsbezirken 14-tägig oder im Vier- beziehungsweise Acht-Wochen-Rhythmus in Augenschein genommen.
Sei Juni 2021 läuft eine Erhebung des aktuellen finanziellen Werts der Bremer Straßen. Mit einem silber-orangenen Kleinbus wird der aktuelle Zustand des gesamten Bremer Straßennetzes durch ein Berliner Unternehmen erfasst. Eine Kamera auf dem Dach des Autos und spezielle Sensoren scannen dabei das stadtbremischen Straßennetz, die Rad- und Gehwege sowie alle Schilder. Im Anschluss werden die Daten ausgewertet und aufbereitet, heißt es vom ASV. Erst nach deren Auswertung könne das Verkehrsressort eine seriöse Aussage zum Substanzverlust der Straßen treffen. Bereits 2018 sind die Hauptstraßen von derselben Firma digitalisiert erfasst worden. Die Daten der Dokumentation sollen zudem als Grundlage für ein digitales Straßenkataster dienen.