Der Streit um die geplanten Stellplätze neben dem Weserstadion geht weiter: Nachdem der Beirat Östliche Vorstadt dem Wirtschaftsressort und der Bremer Weser-Stadion GmbH Wortbruch vorgeworfen hat, ist nun der Segelverein Weser sauer auf den Beirat. Anlass sind auch dieses Mal die geplanten Stellplätze.
Der Streit um die geplanten Stellplätze neben dem Weserstadion geht weiter: Nachdem der Beirat Östliche Vorstadt dem Wirtschaftsressort und der Bremer Weser-Stadion GmbH vergangene Woche Wortbruch vorgeworfen hat, ist nun der Segelverein Weser sauer auf den Beirat. Anlass sind auch dieses Mal die geplanten Stellplätze. Der Beirat hatte sich noch einmal deutlich gegen die Parkmöglichkeiten beim Segelverein ausgesprochen.
„Wir brauchen die Stellplätze für unseren Verein“, sagt Vereinsmitglied Horst Friedrichs. Der Beirat Östliche Vorstadt setzt sich hingegen dafür ein, dass die geplanten Stellplätze möglichst rasch wieder abgeschafft werden. Man wolle den Autoverkehr in der Pauliner Marsch verringern, sagt Beiratssprecher Steffen Eilers. Um das Weserstadion besser gegen Hochwasser zu schützen, wird dort derzeit der Deich erhöht und die Umgebung neu gestaltet.
Horst Friedrichs war von 1992 bis 1998 erster Vorsitzender des Segelvereins Weser und ist im Verein zuständig für das Thema Hochwasserschutz. Er sagt: „Der Beirat hat uns nie nach unserer Meinung gefragt.“ Er hätte sich gewünscht, dass jemand vom Beirat das Gespräch mit dem Verein sucht. Und zwar bevor sich der Beirat im Laufe des Planfeststellungsverfahrens gegen die Parkplätze aussprach. Friedrichs sagt: „Wenn wir vorher zusammengesessen hätten, hätte der Beirat verstanden, warum wir die Parkplätze brauchen.“ Ohne diese Stellplätze seien Sport und Vereinsleben kaum möglich, kritisiert er.
Wenn beispielsweise Familien einen längeren Segelausflug machen wollen und mit Gepäck anreisen, dann müsse das weiterhin möglich sein, sagt Friedrichs. Der große Parkplatz östlich des Weserstadions sei aber zu weit entfernt und mit dem Auto umständlich zu erreichen, wenn man sein Gepäck erst auf dem Vereinsgelände ablade. „Wir haben auch Segelkurse am Abend, da kommen viele Teilnehmer mit dem Auto. Nachts vom Vereinsgelände zum Parkplatz zu laufen, das ist nicht zumutbar“, sagt Friedrichs.
Als Segelverein einen Standort so nah an der Stadt zu haben, habe viele Vorteile, aber auch Nachteile, sagt er. Das Thema Parken ist für den Segelverein Weser eher ein Nachteil; Segelvereine, die außerhalb liegen, verfügen oft über große Parkplätze. Da kann der Segelverein Weser nicht mithalten. Nach den Nachwuchssorgen der vergangenen Jahrzehnte habe sich die Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren auf 300 verdoppelt. Diese Entwicklung soll nicht gefährdet werden. Und den traditionellen Standort will man keinesfalls aufgeben.
Ende dieses Jahres sollen die Bauarbeiten am Deich beendet sein, im Frühjahr 2017 wird dann die Umgebung des Weserstadions neu gestaltet. Um das Weserstadion soll ein Grünstreifen angelegt werden, und zwischen Spundwand und der Halle des Segelvereins werden 21 Stellplätze entstehen, darunter drei für Menschen mit Behinderung. Der Beirat kritisiert das: Die Stellplätze brächten zu viel Verkehr in die neue Grünanlage.