Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Neue Preise ab April SWB erhöht den Strompreis

Der Energieversorger SWB hebt zum ersten April 2017 den monatlichen Grundpreis um zwanzig Prozent an. Die Erhöhung betrifft vor allem die, die wenig Strom verbrauchen.
07.02.2017, 16:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
SWB erhöht den Strompreis
Von Katharina Elsner

Der Energieversorger SWB hebt zum ersten April 2017 den monatlichen Grundpreis um zwanzig Prozent an. Die Erhöhung betrifft vor allem die, die wenig Strom verbrauchen.

Der Energieversorger SWB erhöht zum 1. April die Strompreise. Das betrifft knapp 300.000 Haushalte in Bremen – denn die SWB deckt hier laut eigenen Angaben als Anbieter 82 Prozent des Strommarktes ab. Dabei geht es vor allem um den Grundpreis, den die SWB anhebt. Das ist der Betrag, den Stromkunden sowieso zahlen müssen, unabhängig davon, wie viel Kilowattstunden Strom sie jährlich verbrauchen.

An dem Beispiel des Tarifs "Strom basis" heißt das konkret, dass der monatliche Grundpreis von 7,97 Euro auf 9,40 Euro steigt und damit knapp 20 Prozent teurer wird. Für alle, die den Tarif nicht wechseln und genauso viel Strom wie im Vorjahr verbrauchen, stehen am Ende des Jahres also 17 Euro mehr auf der Stromabrechnung. Wie viele Haushalte genau die Mehrkosten tragen, verrät die SWBnicht. Sprecherin Angela Dittmer sagt aber, dass die meisten Bremer Haushalte den Basistarif nutzten.

"Diese Erhöhung des Grundpreises betrifft jeden, der nicht viel Strom verbrauchen und Strom sparen will", sagt Mechthild Himmelreich von der Verbraucherzentrale Bremen. Von der Erhöhung seien auch die betroffen, die nicht viel bezahlen können – Geringverdiener – oder die, die neu nach Bremen ziehen oder umziehen. Denn die werden automatisch in diesen Tarif gelistet, sobald sie das erste Mal den Lichtschalter in der neuen Wohnung anmachten, erklärt Himmelreich.

SWB: Kosten für Netznutzung sind gestiegen

Selbst wenn die in einen anderen Tarif der SWB wechseln, bleibt ihnen die Erhöhung nicht erspart. Denn das Unternehmen erhöht durchweg für alle Tarife den Preis, sowohl für private Kunden als auch Firmen- und Geschäftskunden. Beziehen Kunden den Tarif "Strom von hier", müssen sie ein Viertel monatlich mehr für den Grundpreis bezahlen, auch wenn in diesem Fall gleichzeitig der Preis für eine Kilowattstunde um 0,12 Cent günstiger wird. Der Grundpreis für "Strom spar" steigt von 2,99 Euro auf 5,12 Euro – und wird damit 70 Prozent teurer.

Die SWB sagt, sie müsse die Preise erhöhen, weil auch die Kosten für die Netznutzung gestiegen seien. Wirft man einen Blick auf die Preistabellen, müssen regionale Netzbetreiber in Bremen – in diesem Fall die Schwesterfirma der SWB, die Wesernetz – tatsächlich mehr bezahlen. Für eine Kleinfamilie, die 4000 Kilowattstunden verbraucht, zahlt Wesernetz 219 Euro an sogenannten Netznutzungsentgelten. Vor fünf Jahren waren es noch 182 Euro.

Die Entgelte machen in der Regel etwa ein Viertel des Strompreises aus, der beim Kunden vom Konto abgebucht wird. Anbieter wie Wesernetz zahlen diese Gebühren an den übergeordneten Betreiber Tennet, damit sie Strom durch dessen Leitungen transportieren dürfen. Dazu kommt, dass der Beitrag zur Finanzierung der erneuerbaren Energien, die sogenannte EEG-Umlage, um gut 0,5 Cent auf 6,88 Cent gestiegen ist.

"Gebühren liegen unter dem Durchschnitt"

Trotzdem: "Die Stromnetzgebühren in Bremen liegen deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Im Bundesländervergleich hat Bremen die niedrigsten Netznutzungsentgelte", sagt Lundquist Neubauer von Verivox, ein Internetportal, das Stromtarife vergleicht. Das liege auch daran, dass Stromnetze in Großstädten und Ballungsgebieten relativ kostengünstig betrieben werden können, da viele Anschlüsse auf einer kleinen Fläche versorgt werden.

Die Preiserhöhung müssen die Bremer und Bremerinnen aber nicht einfach so hinnehmen. Jeder, der von den steigenden Preisen bei der SWB betroffen ist, kann sein Sonderkündigungsrecht wahrnehmen und innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Benachrichtigung kündigen. Sowohl Mechthild Himmelreich von der Verbraucherzentrale als auch Lundquist Neubauer sagen, dass sich ein Wechsel lohne.

Kunden können bis zu mehreren Hundert Euro im Jahr sparen, müssen nur auf ein paar Dinge achten. So solle der neue Tarif nur eine kurze Vertragslaufzeit haben, maximal zwölf Monate. In diesem Jahr soll aber garantiert sein, dass sich der Tarif nicht ändere, sagt Neubauer.

(aktualisiert am 07.02. um 20:09 Uhr)

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)