Der Bund der Steuerzahler (BdSt) in Niedersachsen und Bremen fordert vom Senat eine Bundesratsinitiative zur Entlastung der Mittelschicht. Angesichts der aktuellen Rekordinflation gehe es darum, Arbeitnehmerfamilien "schnell und durchgreifend" zu helfen. Finanzamt und Sozialkassen griffen trotz Energiepauschale und zeitlich befristeter Senkung der Energiesteuer "weiter stark zu", so Carl Kau, Bremer BdSt-Vorstandsmitglied. Anlass der Forderung ist der von Kaus Organisation errechnete "Steuerzahlergedenktag" an diesem Mittwoch. "Wie schon im vergangenen Jahr muss ein durchschnittlicher Arbeitnehmer sein seit Jahresbeginn erwirtschaftetes Einkommen bis zu diesem Tag rein rechnerisch in Form von Steuern und Abgaben an den Staat abführen. Erst danach kann er frei über sein Einkommen verfügen", schreibt der Bremer BdSt-Vertreter in einer Mitteilung.
Aus Kaus Sicht sind aktuelle politische Initiativen zur Dämpfung der Teuerung bei Sozialleistungsempfängern berechtigt, doch darüber dürfe die Mittelschicht nicht vergessen werden. Um die durchschnittliche Abgabenbelastung bei den Einkommen unter die 50-Prozent-Marke zu drücken, müsse die Besteuerung bei unteren und mittleren Gehältern gesenkt werden. Zudem fordert der Verband angesichts explodierender Energiekosten unter anderem niedrigere Mehrwertsteuersätze auf Strom und Heizkosten. Wer seine individuelle Belastung errechnen möchte, kann dies unter www.steuerzahler.de/steuerzahlergedenktag im neuen BdSt-Online-Rechner machen.