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Bremen und umzu Noch keine Freigabe für die Eisflächen

Es friert in Bremen. Für viele Menschen heißt das: Schlittschuhe an und ab aufs Eis. Ob Wintersportler schon auf ihre Kosten kommen und wie sie sich auf dem Eis verhalten sollte, falls es brenzlig wird.
13.12.2022, 05:00 Uhr
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Noch keine Freigabe für die Eisflächen
Von Judith Kögler

Für viele Schlittschuhläufer könnte es gefühlt schon losgehen: Die eisigen Temperaturen laden zum Schlittschuhlaufen ein – auch in Bremen friert es. Die Semkenfahrt im Blockland ist in der Hansestadt ein beliebtes Ausflugsziel für Eissportbegeisterte. Die drei Kilometer lange Eisfläche zwischen Südwenje und dem Semkenkanal lockt jährlich bis zu 10.000 Menschen an, die das winterliche Wetter sportlich und auf Kufen nutzen wollen.

Seit Jahren umsorgen die Ehrenamtlichen des Bremer Eisvereins deshalb die 30 Hektar große Wiesenfläche und vereisen sie: Dazu beginnen ab Mitte November drei Pumpen, 135 Liter Wasser pro Stunde aus der Wümme zu fördern und auf der Wiese zu verteilen. Wenn eine gewisse Höhe erreicht ist, wird in den Folgemonaten nur noch nachgepumpt, um den Stand konstant zu halten. Weil auf der Grünfläche an den meisten Stellen das Wasser nur 30 bis 40 Zentimeter tief ist, friert es rascher zu als Seen und Flüsse. Auch die Gefahr, beim Einbrechen zu ertrinken, ist durch die geringe Wassertiefe in der Regel gering. Kalt und scharfkantig ist es an einigen Stellen aber trotzdem, weshalb Vorsicht geboten ist.  

Schlittschuhgebiete in Bremen und umzu

Bis das Eis in diesem Jahr gestürmt werden kann, wird es aber noch eine Weile dauern. Laut Bremer Eisverein ist es bisher zu früh, um die Tore zur beliebten Eisfläche zu öffnen: Nach nur einer Frostnacht gebe es derzeit kein tragfähiges Schlittschuheis, dafür seien mindestens drei bis vier weitere solcher Nächte nötig. Der Verein hoffe aber, den Bremern bald mitteilen zu können, wann sie offiziell aufs Eis dürfen. 

Eine weitere Anlaufstelle für Wintersportbegeisterte bietet bei geeigneten Bedingungen die Hamme. Die Niederung des Flusses ist laut Eisverein sowohl ein reizvolles Schlittschuhrevier als auch ein schönes Naturschutzgebiet. Die Hamme führt das Wasser des Teufelsmoores an Worpswede vorbei in die Lesum bei Ritterhude. An harten Frosttagen können Eisläufer dort mit den Schlittschuhen bis zu 15 Kilometer laufen. Mögliche Ablaufstellen sind in Ritterhude an der Niederender Strasse, beim Gasthaus "Tietjens Hütte" und in Neu Helgoland beim Gasthaus "Hammehütte".

Auch in der Wesermarsch gebe es einen "malerischen" Fluss, der sich von der Ochtum (Altenesch) bis zur Hunte durch das Stedinger Land schlängle und sich für eine Eislauf-Tour eigne: "Die Ollen, ein oller (alter) Weserarm friert relativ schnell zu", wie der Bremer Eisverein auf seiner Webseite schreibt. Als Ablaufstelle empfiehlt sich der Motzener Kanal, der kurz hinter dem "Stedinger Siel" (Pumpwerk) an der Straße "Am Siel" liegt.

DLRG klärt über Eisregeln auf

So schön das Eis auf den Gewässern derzeit in der Wintersonne glitzern mag, für Schlittschuhläufer und anderer Wintersportler können zugefrorene Flächen auch schnell zur Gefahr werden. Darauf weist die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft Bremen (DLRG) auf ihrer Webseite hin und gibt einige Tipps für angemessene Verhaltensregeln auf dem Eis: Wenn das zugefrorene Gewässer knistert oder knackt, sollten es Wintersportler sofort verlassen. Grundsätzlich gilt: Nicht direkt am ersten kalten Tag auf vereiste Flächen gehen. Denn oftmals ist es nicht ersichtlich, wie dick das Eis ist. Erst ab einer Eisschicht von 15 Zentimetern kann man laut DLRG die Fläche betreten. Bei einem fließenden Gewässer müssen es hingegen 20 Zentimeter sein.

Besteht die akute Gefahr einzubrechen, rät die DLRG dazu, sich bestenfalls flach aufs Eis zu legen und vorsichtig und langsam zurück in Richtung Ufer zu bewegen – über den gleichen Weg, über den man gekommen ist. Wer den Einbruch einer anderen Person beobachtet, ruft die Feuerwehr unter 112. Wer direkte Hilfe leisten möchte, sollte die betroffene Person mit einem Brett, einer Leiter oder einem umgedrehten Schlitten retten. Dabei ist zu beachten, dass das eigene Gewicht gleichmäßig auf dem Eis verteilt ist. Nach der Rettung sollte der Gerettete mit Decken und trockenen Kleidern wieder aufgewärmt und ein Notarzt kontaktiert werden.

Wer tatsächlich selbst einbricht, sollte die Arme schnell ausbreiten, um ein Untertauchen unter das Eis zu verhindern, rät das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Der Ratschlag der Experten lautet dann: "Brechen Sie das Eis in der Richtung, aus der Sie gekommen sind, so lange ab, bis es wieder dicker wird. Versuchen Sie, sich auf die Eisoberfläche zu rollen und kriechend zurück an Land zu gelangen." Außerdem sollte eine Eisfläche nie alleine betreten werden, Kinder nur in Begleitung eines Erwachsenen. Schlittschuhläufer können sich beim zuständigen Amt erkundigen, ob zugefrorene Seen und Gewässer schon freigegeben sind.

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