Vegesack. Wie kann Obdachlosen geholfen werden? Um diese Frage ging es zentral bei einem Gespräch, zu dem sich jetzt Ortsamtsleiter Heiko Dornstedt, Pastorin Ulrike Bänsch von der reformierten Aumunder Gemeinde, Berthold Reetz von der Inneren Mission und Jochen Windheuser als Vertreter der Willkommensinitiative Vegesack getroffen haben. Ergebnis der Runde: In Vegesack soll perspektivisch darüber nachgedacht werden, einen Tagestreff einzurichten, in dem sich Menschen ohne festen Wohnsitz von morgens bis zum späten Nachmittag aufhalten können. Außerdem soll herausgefunden werden, ob ein Obdachlosen-Lotse in Bremen-Nord eingesetzt werden kann, wie es ihn bereits in der Stadt gibt. Das teilen die Gesprächsteilnehmer in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Wie in unserer Zeitung berichtet, gibt es nördlich der Lesum derzeit keine Notunterkunft für Wohnungslose. Zudem hatten Menschen in der Frostperiode im Erdgeschoss des Stadthauses am Sedanplatz Schutz gesucht. Sie mussten das Gebäude allerdings wieder verlassen, wegen des Alkoholkonsums, wie Ortsamtsleiter Dornstedt betonte.
In der Erklärung heißt es nun: "Alle Beteiligten sind sich einig, dass es sich hierbei um eine Personengruppe handelt, die besondere Unterstützung und Hilfen benötigt. Die selbstständige Lösung ihrer Probleme ist dieser Personengruppe nicht möglich." Offen sei zum Beispiel die Frage, wie viele Obdachlose es in Vegesack tatsächlich gebe. Dazu kommt demnach eine Gruppe von Menschen, denen der Wohnraum zu teuer werde. Schätzungen gehen von rund 200 wohnungslosen Menschen in Bremen-Nord aus – mit steigender Tendenz.
Schon in Kürze soll deshalb ein zweites Treffen stattfinden, an dem sich dann die Zentrale Fachstelle Wohnen (ZFW) des Amtes für Soziale Dienste beteiligt. Es soll unter anderem besprochen werden, wie Obdachlosen Wohnraum vermittelt werden kann. "In einem nächsten Schritt werden gegebenenfalls die Wohnungsbaugesellschaften eingeladen, um gemeinsam eine Vorgehensweise zur Beseitigung von Obdachlosigkeit zu verabreden." Es sei zudem wichtig, dass die Zentrale Fachstelle Wohnen personell gut ausgestattet sei.