Wer in Bremen immer noch nicht seine Unterlagen für die Briefwahl zur Bundestagswahl erhalten hat, für den wird es eng. Eigentlich müsste der rote Umschlag mit dem Wahlzettel laut dem Bremer Wahlamt an diesem Donnerstag in einem Briefkasten landen, der am gleichen Tag geleert wird, damit die Sendung noch rechtzeitig beim Wahlamt An der Weide ankommt.
Wie von der Behörde zu hören war, steht seit Mittwoch erst recht das Telefon nicht mehr still. Denn da meldeten sich eine ganze Reihe von Bremern, die besagte Unterlagen nicht erhalten haben. Dabei könnte es ein neuer Rekord werden. Denn mehr als 100.000 Bremer haben nach ersten Zahlen Briefwahl beantragt. Bei der Bundestagswahl 2021 lag die Zahl drei Wochen vor der Wahl bei 96.000. Doch das war ein Pandemie-Jahr, weshalb es schlecht als Vergleich herangezogen werden könne, so die Statistiker vom Wahlamt. 2021 bei der Bundestagswahl wurden dagegen 79.000 Briefwähler gezählt. Damit ist es dieses Jahr ein neuer Rekord, und dazu kommt die Kürze der Zeit für die Wahlvorbereitung. Deshalb lautet die Botschaft von Evelyn Irrsack, wie sie bereits am Montag dem WESER-KURIER sagte: "Für jeden Briefwähler, der seine Wahlunterlagen nicht rechtzeitig erhalten hat, finden wir eine Lösung." Das werde individuell mit jedem Wähler vereinbart, ohne da konkreter zu werden. Anrufe nimmt die Behörde unter der Nummer 0421-361-88888 entgegen.
Wählen auch in vier Ortsämtern möglich
Wer am Sonntag nicht wählen gehen kann, hat am Donnerstag und am Freitag weiterhin die Möglichkeit, im Wahlamt An der Weide 50A sein Kreuzchen zu machen. Das hat am Donnerstag von 9 bis 18 Uhr geöffnet und am Freitag von 9 bis 15 Uhr. Ebenso ist das Wählen in einigen Ortsämtern möglich, und zwar in Hemelingen (Godehardstraße 19), Huchting, (Franz-Löbert-Platz 1), in Bremen-Nord in Vegesack (Gerhard-Rohlfs-Straße 62) sowie im Ortsamt West (Waller Heerstraße 99). Diese Ortsämter haben dafür am Donnerstag von 9 bis 17 Uhr geöffnet und am Freitag von 9 bis 15 Uhr). Personalausweis nicht vergessen und am besten die Wahlbenachrichtigung mitbringen, die im Januar verschickt wurde.