Vegesack. Dass die Postbank-Filiale an der Gerhard-Rohlfs-Straße mitunter für einen Tag schließt, zum Beispiel weil die Beschäftigten an einer Personalversammlung teilnehmen, das kommt vor. Daran haben sich die Kunden in Bremen-Nord gewöhnt. Wenn es aber wieder „betriebliche Gründe“ sind, wegen derer die Filiale eine komplette Woche schließt, dann lässt das die Bürger aufhorchen. Unsere Leser jedenfalls reagierten sofort mit Hinweisen und Nachfragen. Denn derzeit ist es amtlich und an der Tür ausgehängt: Die Filiale ist seit Sonnabend, 12. Mai, und bis einschließlich Montag, 21. Mai, geschlossen.
Der Vorraum zur Filiale ist geöffnet, Geldgeschäfte können also getätigt werden. Zwar ist der Briefkasten weiterhin zugänglich und wird regelmäßig geleert, die Briefmarkenautomaten vor dem Eingang und im Vorraum sind derzeit allerdings außer Betrieb. Kunden, die Beratung, Hilfe oder gesonderten Service benötigen, werden per Aushang an die rund 3,5 Kilometer entfernte Filiale Vegesacker Heerstraße 111, bekannt als Postamt Schönebeck, verwiesen. Die Öffnungszeiten dort: montags bis freitags jeweils von 9 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr sowie sonnabends von 8 bis 12 Uhr. Weiter wird auf den Geldautomaten „hier im Vorraum“ verwiesen sowie auf den der „Cash Group“ zugehörigen Commerzbank an der Reeder-Bischoff-Straße beziehungsweise der Deutschen Bank an der Gerhard-Rohlfs-Straße.
Vor gut zwei Jahren hatte es um die Vegesacker Filiale viele Gespräche bis auf Beiratsebene gegeben, weil der Betrieb für längere Zeit pausierte. Damals gar über drei ganze Wochen. Als Grund gab die Postbank Personalmangel an. Zudem hatte Kunden ein Rundschreiben erreicht, in dem es damals hieß, dass die Filiale im Mittelzentrum dauerhaft schließen werde. Ein, wie sich später herausstellte, Fehler des Beschwerdemanagements.
Damals hieß es auch seitens der Postbank, „kommt die Filiale wie jede andere der mehr als tausend Filialen der Postbank regelmäßig auf den Prüfstand. Jedes Jahr“. Wurde die Vegesacker Filiale jetzt also wieder geprüft und als verzichtbar befunden? Nein, sagt Konzernsprecher Ralf Palm, Grund der Schließung seien personelle Ausfälle, die sich kurzfristig ergeben hätten, unter anderem krankheitsbedingt. "Solche Ausfälle können oft durch Maßnahmen in der Personalplanung aufgefangen werden. So zum Beispiel durch Springer oder durch den Einsatz von Kollegen aus anderen Filialen.“ Das gelinge nicht in allen Fällen, daher könne es in Einzelfällen auch zu einer temporären Schließung einer Filiale kommen. Wie jetzt in Vegesack.
Ralf Palm erklärt weiter: „Für die kommenden Tage kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verlässliche Prognose abgeben.“ Der Unternehmenssprecher versichert aber, dass das Postbank-Personalmanagement alles versuche, um die Filiale „schnellstmöglich“ wieder zu öffnen und weiterhin verlässliche Öffnungszeiten der Filiale zu gewährleisten.