Aufbruchsstimmung im Creative Hub in der ehemaligen Professor-Hess-Kinderklinik. Marc Fucke und sein Kompagnon Hachem Gharbi, Geschäftsführer des Creative Hub an der Friedrich-Karl-Straße, wollen mit dem Trägerverein Visionskultur noch einmal komplett neu durchstarten. Der Grund: Unverhoffterweise können sie in diesem Jahr mit dem Creative Hub in eine neue Runde gehen. Denn die Gewoba hat als Eigentümerin des Gebäudes noch einmal die Dauer für die Zwischennutzung verlängert. "Als wir, vom Bundeswehrhochhaus kommend, 2021 den Zuschlag für die ehemalige Kinderklinik bekamen, musste Mitte 2021 doch alles ziemlich schnell gehen, damit wir hier mit einer Gemeinschaft von über 300 Projekten einziehen konnten", erinnert sich Fucke. Für die Verlängerung soll nun vor allem das Erdgeschoss noch einmal nahezu komplett umgestaltet werden. Die Bewerbungsfrist für die Realisierung kreativer Projekte von neuen Nutzerinnen und Nutzern, die dann hier Platz finden sollen, läuft bis Ende Januar.
Neue Räume sollen entstehen
Einen konkreten Grund für die Umbau-Maßnahmen, die laut Fucke Mitte/Ende Februar abgeschlossen sein sollen, gibt es auch: Das Brandschutz-Konzept muss für die Verlängerung der Nutzungsdauer noch einmal überarbeitet werden. Eine Win-win-Situation, denn so können beim Umbau neue Räume entstehen, wie etwa ein Medienlabor, das auch von Schulklassen genutzt werden kann und ein Mode-Labor, ausgestattet mit Näh- und Stickerei-Maschinen, dazu Arbeitstische und Stofflager, wie Fucke berichtet. Wie überhaupt zwischen 15 und 17 Modeprojekte inzwischen im Hub werkeln.
Der Verein Visionskultur arbeitet mit allen Bremer Hochschulen zusammen. Der einstige Galerie-Flur, der bisher vom Vorraum des Haupteingangs zur Werkstatt führte, ist bereits verwaist. Künftig sollen im hinteren Teil des Erdgeschosses zwei große Kunst- und Atelier-Bereiche entstehen, in denen Künstlerinnen und Künstler arbeiten und ihre Werke ausstellen können. Anstelle der einstigen, kleineren Ateliers soll es künftig gemeinschaftliche Atelier-Räume geben, um den im Creative Hub gepflegten Team-Geist weiter zu befeuern. Überhaupt werde mit dem Umbau mehr auf Gemeinschaftsflächen gesetzt, so Fucke.
Eine Lounge für Veranstaltungen
Links vom Vorraum führt der Weg ins Café, das im Zuge des Umbaues zu einer Lounge werden soll, um hier auch Events veranstalten zu können. Eine komplett mit soundtechnischem Equipment eingerichtete kleine Bühne ist schon da. Um sie zu buchen, können Mitglieder der Creative-Hub-Gemeinschaft in einen Beleg-Plan Einsicht nehmen. Zudem sollen das Foto- und Film-Labor optimiert werden. Die technische Ausstattung ist bereits vorhanden. Neu geordnet werden soll auch die Werkstatt, in der sich Bohr- und Schleifmaschinen sowie DinA2-Drucker und 3D-Drucker befinden.
Neu entstehen sollen zudem Workshop, Konferenz-Räume sowie ein Massage-Raum. Angebote und Nutzung sind generell kostenlos. Pro Monat wird lediglich eine Pauschale für den Verwaltungskosten-Aufwand zwischen fünf Euro, etwa für Studierende, und 50 Euro für Start-ups erhoben. Die Bilanz des Creative Hub kann sich sehen lassen: Aus ihm gingen jährlich über 30 Gründungen und 40 Arbeitsplätze hervor, zählt Fucke auf. Kein Wunder bei mehreren Hundert Projektberatungen und 30 bis 40 Workshops sowie deutlich über 1000 Raumbuchungen pro Jahr. Das Ziel von Visionskultur laut Fucke: als gelebte Standortförderung Menschen zu helfen, Ideen zu entwickeln.
Optimistischer Blick in die Zukunft
Und wenn das Creative Hub irgendwann nach Ende des gerade begonnenen Jahres doch die jetzigen Räumlichkeiten verlassen muss? "Wir sind, wie man so schön sagt, in konstruktiven Gesprächen mit Förderern und insofern optimistisch, was die Zukunft angeht", bilanziert Fucke.