Die Pauliner Marsch ist ein begehrtes Naherholungsgebiet, sozusagen die grüne Lunge der Östlichen Vorstadt. Die Stadtteil-Parlamentarier, die im Pauliner Marsch-Ausschuss sitzen, kamen nach einer Begehung des Areals im Februar zu dem Schluss, dass noch dringender Handlungsbedarf besteht, wenn es um die Verschönerung der Pauliner Marsch geht. „Wir haben damals versucht, alle Akteurinnen und Akteure miteinzubinden und miteinander zu vernetzen, und zwar Repräsentanten des Deichverbandes, des Amtes für Straßen und Verkehr, des Umweltressorts, der Umweltbetriebe Bremen, und der Bremer Weser Stadion GmbH“, berichtet Ortsamtsleiterin Hellena Harttung.
Eine Verschönerung, die sich nun konkretisiert, das ist das Ergebnis der jüngsten Sitzung des Pauliner Marsch-Ausschusses. So soll die Deichwiese stadtauswärts bis hin zur Ostrampe lediglich einmal im Jahr gemäht werden, damit die blütenreiche Sommerblumen-Mischung dort wachsen und gedeihen kann. Die Teile des Deiches, über die die Werder-Fans zum Weserstadion pilgern, sollen von der zarten Blütenpracht ausgenommen sein, damit diese nicht niedergetrampelt wird. Der Deichverband hat jedenfalls seine Zustimmung signalisiert. Schöner soll auch der Sommerdeichweg, auf der Zuwegung zum Tennisverein Rot-Weiß, zwischen Stadionbad und Sportgarten, werden. Dort sollen mehr als 150 Büsche und Sträucher erneuert werden. Kostenpunkt: 7500 Euro.
Neue Beschilderung für Spaziergänger
Hinter dem Rot-Weiß-Gelände verläuft ein doppelter Zaun, der unansehnlich ist und entfernt werden soll. Das kostet weitere 1800 Euro. Zudem soll auf dem Areal ein kränkelnder Baum ersetzt werden. Die Verschönerungsmaßnahmen sollen durch die Umweltbetriebe Bremen umgesetzt werden. Sie sind jetzt in Auftrag gegeben worden und sollen im ersten Quartal zeitnah realisiert werden. Finanziert wird das Ganze entweder aus den Überschüssen der Pauliner-Marsch-Stiftung oder aus dem Topf der Bürgerstiftung.
Beide waren aus der Geldsumme, die der SV Werder Bremen als Ausgleich für den Erweiterungsbau des Stadions gezahlt hatte, eingerichtet worden. Konkretisiert wurden nun auch die Pläne, dass die Spundwände in Richtung Parkplatz in der Pauliner Marsch begrünt werden sollen. Die Gestaltung soll das Büro Heinemann-Kreikebaum übernehmen. Die Bremer Weserstadion GmbH wird das Projekt finanzieren. Zur Verschönerung der Pauliner Marsch gehöre aber auch, die Aufenthaltsqualität zu verbessern, betonte Bianca Wenke (SPD). Deshalb sollen oben auf dem Deich Bänke aufgestellt werden.
Der Bauausschuss des Beirates Östliche Vorstadt wird sich darum kümmern. Auch sollen auf dem weitläufigen Gelände der Pauliner Marsch neue Beschilderungen angebracht werden, damit sich die Menschen, die dort einen Spaziergang unternehmen, künftig besser zurecht finden. Und noch eine Verbesserung soll nun auf den Weg gebracht werden: Auf dem Durchweg hin zum Vereinsgebäude des Turnvereins 1860 sollen mehr Fahrradbügel aufgestellt werden. Ziel ist es, dass die Jugendlichen, die auf dem benachbarten Bolzplatz unterwegs sind, mehr Platz für ihre Fahrräder haben.
Auch in Sachen Rosenweg befanden die Mitglieder des Pauliner Marsch-Ausschusses, dass dort unbedingt etwas unternommen werden muss, damit verhindert wird, dass immer wieder Autos hineinfahren. Um das zu verhindern, soll der Rosenweg künftig durch einen Poller beziehungsweise Stein besser geschützt werden.
Unangenehm ist ferner aufgefallen, dass die Wehrpromenade durch bauliche Maßnahmen inzwischen ziemlich verwüstet ist beziehungsweise runtergetreten oder -gefahren wurde. Im neuen Jahr soll nun dem Matsch der Kampf angesagt werden, damit es sich schon bald wieder schön in Richtung Kanu-Sportfreunde flanieren lässt. Geplant ist nun ein Gespräch mit dem Deichverband, auf welche Weise der vorherrschende Missstand beseitigt werden kann.
Unweit der Wehrpromenade befindet sich ein kleiner Strand, der allerdings nicht dafür gedacht ist, dass Hunde ihn zum Buddeln nutzen. Dort soll ein entsprechendes Hinweisschild aufgestellt werden. Der daran angrenzende Kieselstrand kann dagegen durchaus von Hunden genutzt werden. „Aber wahrscheinlich handelt es sich lediglich um ein Kommunikations-Missverständnis“, vermutet die Ortsamtsleiterin.