Wo viele Menschen leben, fällt automatisch Müll an, der nicht sofort in den Tonnen landet. So genau sind Massen nicht zu dirigieren, und das soll auch nicht sein. Für Pingelpötte vielleicht ein Graus, aber die Stadt kann nicht klinisch rein sein, eine gewisse Schmutztoleranz sollte jeder Bewohner mitbringen.
Anders ist es mit der planmäßigen illegalen Abfallentsorgung. Das darf ruhig schon kriminell genannt werden. Dieses Phänomen hat in Bremen und sicherlich auch in anderen Großstädten spürbar zugenommen. Was nicht mehr gebraucht wird, landet auf der Straße, meistens nachts. Der Hausmüll, Tüten mit verfaulten Lebensmitteln, Abfall aus dem Garten, Elektroschrott, ganze Möbelgarnituren – weg damit, irgendwer wird's schon abholen. Dass die Behörden jetzt systematisch dagegen vorgehen und den Übeltätern, wenn man sie zu fassen bekommt, empfindliche Strafen drohen, ist sehr zu begrüßen.
Diese Art, seinen Müll loszuwerden, drückt eine verwerfliche Ignoranz gegenüber den Nachbarn aus. Das Gemeinwesen ist diesen Menschen egal, sie denken nur an sich. Die Gesellschaft sollte sich das nicht gefallen lassen.