Die Sonne geht langsam unter, die Wärme des Tages verschwindet allmählich und der Waller Park bleibt komplett vollgemüllt zurück. Diese alles andere als idyllische Szene kann vielen Besuchern der Grünanlage bekannt vorkommen, erst recht an warmen Wochenenden ist das Ausmaß der Verwüstung extrem. Ein Bürger hat sich deshalb an den Waller Beirat gewandt. Während seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Fachausschuss für Bau, Umwelt und Verkehr mit seinem Antrag.
Der Umweltbetrieb Bremen (UBB) kümmert sich um die Parkanlagen in Bremen. Er leert die Mülleimer und sammelt alles auf, was auf den Wiesen verstreut ist. An heißen Sommertagen scheint das aber nicht zu reichen, der Bürgerantrag beinhaltete daher drei Vorschläge: mobile Toiletten im Park zur Sommerzeit aufstellen, größere Mülleimer platzieren und Überwachungskameras im Park installieren.
Beiratsmitglied Jürgen Diekmeyer (CDU) kritisierte gleich den ersten Punkt: „Mit den Toiletten, wie soll das gehen, wer soll das bezahlen?“, fragte er. Selbst Dixi-Toiletten seien nicht billig. „Dann muss auch noch eine Toilette Männlein, eine Toilette Weiblein sein.“ Außerdem sei am Wochenende so viel los, sie müssten stündlich gereinigt werden. Besser wäre ein Toilettenhäuschen, sagte der Lokalpolitiker.
Hohes Müllaufkommen
Cecile Eckler-von Gleich (Grüne) war da anderer Meinung. „Ich kann keinen öffentlichen Park haben ohne eine öffentliche Toilette“, sagte sie unzufrieden. Immer werde nur über das Problem gesprochen, aber keiner wolle dafür Verantwortung übernehmen. „Und wenn da keine Toilette ist, pinkelt man eben irgendwo hin. Danach wird gefragt, warum machen die so etwas? Also ich finde, das geht nicht.“ Sie plädierte dafür, probeweise zwei mobile Toiletten aufzustellen, ein Toilettenhäuschen zu bauen, würde wieder ewig lange dauern.
Auch bei größeren Mülleimern waren sich die Politiker uneinig. „Es gibt viele Menschen, die bringen ihren Müll zum Müllbehälter und legen das in einem großen Haufen drumherum“, berichtete Diekmeyer. Selbst größere Eimer könnten das nicht fassen, was da an Müll zusammenkommt. Eckler-von Gleich sah diese Verhalten eher als einen Hinweis, dass die Besucher schon mehr oder größere Behälter in Anspruch nehmen würden.
Der Ausschuss einigte sich darauf, bei der nächsten Sitzung im Juni einen Vertreter des UBB einzuladen. „Damit wir gemeinsam überlegen können, wie wir das Problem lösen“, sagte Ausschusssprecher Wolfgang Golinski (SPD). Die Kosten und Sinnhaftigkeit von größeren Mülleimern und mobilen Toiletten könnten so besser ermittelt werden. Kameras zu installieren, was der dritte Vorschlag des Bürgers war, schlossen alle Beiratsmitglieder aus.