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Uni-Serie (3) Was sind Integrierte Europastudien?

Bremen. In einer Reihe stellen wir Studiengänge der Bremer Hochschulen vor, unter deren Namen man sich spontan wenig Konkretes vorstellen kann. Mit was befassen sich beispielsweise die Integrierten Europastudien, welche Karriereaussichten bieten sich?
21.10.2010, 10:14 Uhr
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Von Melanie Öhlenbach

Bremen. In einer Reihe stellen wir Studiengänge der Bremer Hochschulen vor, unter deren Namen man sich spontan wenig Konkretes vorstellen kann. Mit was befassen sich beispielsweise die Integrierten Europastudien, welche Karriereaussichten bieten sich?

Was ist Europa? Wie verändert es sich? Und wie weit reicht es überhaupt? Mit diesen Themen beschäftigen sich die Studierenden des Bachelors Integrierte Europastudien. Um Antworten zu finden, kombiniert der Studiengang Methoden aus Politikwissenschaft, Kulturgeschichte und Soziologie.

Daher hat der Name des Studiengangs Integrierte Europastudien, der seit dem Wintersemester 2004/05 im Fachbereich Sozialwissenschaften angeboten wird, auch eine doppelte Bedeutung: Zum einen bezieht er sich auf die drei unterschiedlichen Disziplinen, mit denen das Konzept Europa beleuchtet wird. Zum anderen geht es um die Frage, ob und wie die verschiedenen Nationen überhaupt eine gemeinsame europäische Identität herausbilden können.

„Jede Nation hat unterschiedliche Fixpunkte in ihrer Geschichte, über die sie sich definiert“, sagt die Geschäftsführerin des Studiengangs, Yvonne Pörzgen. Dabei muss man kein eingefleischter Europa-Fan sein, um sich für dieses Fach zu interessieren. „Kritische Haltungen und Nachfragen sind ausdrücklich erwünscht“, betont sie.

Generell stehen neben der Umsetzung europäischer Politik vor allem die Veränderungsprozesse in Europa seit Osterweiterung der Europäischen Union 2004 und die Herausforderungen, die diese Erweiterung mit sich bringt, im Mittelpunkt des Fachs.

Bereits im dritten Semester müssen sich die Studierenden des Bachelor-Studiengangsallerdings auf einen bestimmten Themenbereich spezialisieren. An der Universität Bremen gibt es zwei Schwerpunkte: Wer sich für Westeuropa interessiert, entscheidet sich für den sozialwissenschaftlichen Zweig. Hier stehen vor allem Politik, Soziologie und Rechtswissenschaft auf dem Stundenplan. Bei den kulturhistorischen Europastudien stehen die ost- und mitteleuropäischen Länder wie Polen und Russland im Vordergrund.

Ein besonderes Augenmerk liegt in Bremen zudem auf der Erinnerungskultur der verschiedenen Länder. „Jedes Land geht zum Beispiel mit dem Zweiten Weltkrieg und mit dem Holocaust anders um“, sagt Pörzgen. So werde der 9. Mai in Russland als „Tag des Sieges“ gefeiert, ganz anders als der 8. Mai in Deutschland. Oder in Spanien werde erst seit ungefähr einem Jahrzehnt die Zeit der Franco-Diktatur aufgearbeitet, nennt Pörzgen ein weiteres Beispiel.

Wer sich für den BachelorIntegrierte Europastudien interessiert, sollte schon bei seiner Bewerbung über ausreichende Sprachkenntnisse verfügen. Neben sehr gutem Englisch sollten die Kandidaten noch eine weitere europäische Sprache beherrschen. Für den kulturhistorischen Schwerpunkt sind Russisch oder Polnisch notwendig. „Diese Sprachen kann man aber auch in einem Intensivkurs vor dem Studienbeginn von Null an lernen und während des Studiums weiter verbessern“, sagt Pörzgen. Die Sprachkenntnisse sind vor allem während des Auslandsaufenthaltes nützlich, den jeder Student im fünften Semester absolvieren muss. Zudem steht ein achtwöchiges Praktikum auf dem Stundenplan.

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