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Corona-Folgen Bremer Schullandheime unter Druck

Da wegen der Corona-Pandemie Klassenfahrten abgesagt werden, droht den zehn Bremer Schullandlandheimen die Insolvenz. Die Trägervereine hoffen nun auf Spenden, um die Heime weiter unterhalten zu können.
30.04.2020, 06:20 Uhr
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Bremer Schullandheime unter Druck
Von Anne Gerling

Fast 100 Jahre nach ihrer Gründung sind die zehn Bremer Schullandheime nun durch die Corona-Pandemie in ihrer Existenz bedroht. Darauf weist die Arbeitsgemeinschaft Bremer Schullandheime auf ihrer Webseite hin. Der Einnahmeausfall wegen abgesagter Klassenfahrten und Stornierungen anderer Gruppenreisen könne vom Verein nicht aufgefangen werden und drohe die Schullandheime in die Insolvenz zu treiben.

Die Trägervereine unterhalten und verwalten ihre Häuser in Bokel, Wulsbüttel, Baden­stedt, Hepstedt, Dötlingen, Kirchseelte, Ristedt, Cluvenhagen und Verden ausschließlich in ehrenamtlicher Arbeit. Dadurch ist es möglich, Schullandheimaufenthalte zu bezahlbaren Tagessätzen anzubieten. Für ihre Schulen sind die Häuser zweiter Lernort; in den Ferien stehen sie für Kinder-, Jugend- und Seminararbeit zur Verfügung.

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Durch die Absagen von Klassenfahrten und Freizeiten wegen der Pandemie komme der Elternverein langsam in eine finanzielle Notlage, schildert etwa Ingrid Brücker-Götz, Direktorin der Oberschule an der Helgolander Straße in Walle. Dort hatte vor 95 Jahren der Elternverein ein Schullandheim in Ristedt eröffnet, das gerade erst von engagierten Eltern und Lehrern für die nächste Saison flott gemacht worden ist. „Die Rücklagen aus dem Jahr 2019 wurden durch die dringend notwendigen Reparaturarbeiten im Januar und Februar fast aufgebraucht“, schildert Brücker-Götz, „zu dem Zeitpunkt war die Krise noch nicht abzusehen und die laufenden Kosten hätten durch die anstehenden Klassenfahrten und Freizeiten finanziert werden können.“

Zwar habe Ende März die Bildungsbehörde zugesagt, die Stornokosten für Klassenfahrten zu übernehmen: „Das reicht aber voraussichtlich nicht aus, um das Schullandheim über einen längeren Zeitraum finanzieren zu können.“ Der Elternverein befürchte, in eine finanzielle Schieflage zu geraten, die nach 95 Jahren das Aus für die pädagogische Arbeit im Schullandheim bedeuten würde. Die Waller Schulleiterin hofft deshalb nun auf die Spendenbereitschaft ehemaliger Schüler, die sich gerne an ihren Aufenthalt in Ristedt erinnern: „Und auf Mitmenschen, die die Schullandarbeit für wichtig ansehen und nicht wollen, dass das Schullandheim für immer geschlossen werden muss.“

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