- Wie ist aktuell der Stand beim Zensus 2022 in Bremen?
- Welche Befragungen stehen jetzt noch an?
- Wie sieht es in Niedersachsen aus?
- Was passiert, wenn die ausgewählten Zensus-Teilnehmer ihrer Auskunftspflicht nicht nachkommen?
- Wie wird der Zensus bei den Bremerinnen und Bremern angenommen?
- Es gab Berichte über Probleme mit der Software. Inwiefern ist Bremen davon betroffen?
- Wann ist mit den ersten Daten zu rechnen?
Wie leben, arbeiten und wohnen die Menschen in Deutschland? Um das herauszufinden, wird in diesem Jahr der Zensus durchgeführt. Dafür gehen bis zu 100.000 ausgewählte Interviewerinnen und Interviewer – die sogenannten Erhebungsbeauftragten – mit Fragebögen von Tür zu Tür. Neben der Befragung der Haushalte ist auch eine Gebäude- und Wohnungszählung Teil des diesjährigen Zensus.
Wie ist aktuell der Stand beim Zensus 2022 in Bremen?
"Die Erhebungen zum Zensus 2022 in Bremen laufen weiterhin gut", teilt Laurenz Berger vom Statistischen Landesamt Bremen mit. Die Feldphase, bei der die Personendaten eingeholt, aber auch Erhebungen an Gemeinschaftsunterkünften durchgeführt wurden, sei vergangene Woche beendet worden. "Das bedeutet, dass der Zeitraum, in dem Bürgerinnen und Bürger durch die ehrenamtlichen Erhebungsbeauftragten im Rahmen der Haushaltebefragung interviewt wurden, abgeschlossen ist", sagt Berger. Rund drei Monate waren Interviewer in ganz Deutschland unterwegs.
Welche Befragungen stehen jetzt noch an?
Laut Berger sind noch wenige Erhebungsbeauftragte für sogenannte Wiederholungsbefragungen unterwegs. Diese Befragungen dienten der Qualitätssicherung und umfassten rund 1800 Menschen an 320 Adressen. Im Gegensatz zu den regulären Fragebögen beziehen sich die Wiederholungsbefragungen nur noch auf wenige Merkmale, wie etwa Namen, Geschlecht, Geburtsdatum oder Wohnungsstatus. Die Befragungen werden – wie bisher auch – schriftlich angekündigt und können direkt an der Haustür durchgeführt werden. Laut Berger sollten sie nur wenige Minuten in Anspruch nehmen.
Wie sieht es in Niedersachsen aus?
Auch in Niedersachsen finden ab sofort Wiederholungsbefragungen statt. Dazu werden noch einmal rund 30.000 Menschen kontaktiert, die bereits an der Haupterhebung teilgenommen haben. Ziel sei es, die Qualität der ermittelten Einwohnerzahlen zu überprüfen, teilt das Niedersächsische Landesamt für Statistik mit.
Was passiert, wenn die ausgewählten Zensus-Teilnehmer ihrer Auskunftspflicht nicht nachkommen?
Beim Zensus herrscht eine Auskunftspflicht. Das heißt, die zehn Prozent der Bevölkerung, die per Zufallsstichprobe ausgewählt wurden, müssen an der Befragung teilnehmen. Personen, die im Zuge des Zensus aufgefordert wurden, Auskunft zu erteilen, dies aber noch nicht getan haben, können weiterhin eine Meldung abgeben. Dies betrifft sowohl die Gebäude- und Wohnungszählung als auch die Personenerhebung und die Erhebung in Gemeinschaftsunterkünften. Menschen, die sich bisher noch nicht gemeldet haben, werden momentan schriftlich daran erinnert. Bei ausbleibender Meldung ist laut Statistischem Landesamt ein Zwangsgeldverfahren möglich. Dieses würde 300 Euro betragen. Berger macht darauf aufmerksam, dass durch das Zwangsgeld die Auskunftspflicht aber nicht erlischt. Darüber hinaus ist ein zusätzliches Bußgeld in Bremen nicht vorgesehen.
Wie wird der Zensus bei den Bremerinnen und Bremern angenommen?
"Generell ist die Akzeptanz der Befragungen in Bremen sehr hoch, was auch an der großen Zahl an Interessierten für die ehrenamtliche Tätigkeit als Erhebungsbeauftragte zu sehen war", resümiert Berger. Auch mit Auskunftsverweigerungen habe es bislang kaum Probleme gegeben.
Es gab Berichte über Probleme mit der Software. Inwiefern ist Bremen davon betroffen?
Das Bundesinnenministerium, das für die bundesweite Datenerhebung zuständig ist, hatte im Juli Probleme mit der Software eingeräumt. Daraufhin äußerten einige Städte und Kreise Bedenken, ob der aktuell laufende Zensus erfolgreich zu Ende geführt werden könnte. Laut Berger ist auch Bremen von den Softwareproblemen betroffen. "Jedoch besteht aus unserer Sicht kein Grund, die korrekte und erfolgreiche Durchführung des Zensus 2022 anzuzweifeln." Der Großteil der Daten sei bereits eingegangen.
Wann ist mit den ersten Daten zu rechnen?
In Deutschland werden die Zensus-Ergebnisse voraussichtlich im November 2023 veröffentlicht. Laut Statistischem Bundesamt sind bisher über 24,5 Millionen Meldungen eingegangen. Die Daten werden nach der Auswertung an das europäische Statistikamt Eurostat geliefert.