Bremen. Rund 400 Angestellte der Bremer InBev-Brauerei haben am Donnerstagnachmittag ihre Arbeit niedergelegt. Vier Stunden lang war der Produktionsstandort in der Neustadt durch den Streik lahmgelegt, vor allem die Bereiche Produktion, Abfüllung, Logistik und Technik.
Am Mittwoch hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zu der Aktion an fast allen Standorten des Braukonzerns InBev Deutschland aufgerufen. Hintergrund waren die Verhandlungen für einen neuen Bundesrahmentarifvertrag in München. Die Gewerkschaft wirft der Arbeitgeberseite vor, im neuen Vertrag deutliche Verschlechterungen für eine Vielzahl von Beschäftigten durchsetzen zu wollen.
Der Bremer NGG-Geschäftsführer Dieter Nickel zeigte sich zufrieden mit der Resonanz auf den Streik. „Ich bin begeistert, dass diese Belegschaft so zusammensteht“, sagte er. Die InBev-Konzernleitung reagierte mit Unverständnis. „Als größter Brauereistandort Deutschlands sind wir für die NGG scheinbar ein attraktives Ziel. Ein Verbandsthema auf dem Rücken eines einzelnen Unternehmens auszutragen, steht aber in keinem Verhältnis“, kritisierte der Deutschland-Chef von InBev, Chris Cools. „Es ist Aufgabe der Verbände als Verhandlungspartner, die Gespräche zum Bundesrahmentarifvertrag zu führen und die Situation auf diese Art zu lösen“, so Cools.
Nach Angaben eines Unternehmenssprechers konnten gestern wegen der Warnstreiks allein in Bremen 45 Lkw nicht fristgerecht abgefertigt werden.