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Metall- und Elektroindustrie 6500 Beschäftigte beteiligen sich an Streiks in Bremen

Nicht nur bei Mercedes haben die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie die Arbeit niedergelegt. Die Streiks gehen weiter – dabei sieht die IG Metall den 15. Dezember als wichtiges Datum.
04.11.2022, 15:32 Uhr
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6500 Beschäftigte beteiligen sich an Streiks in Bremen
Von Florian Schwiegershausen

Seit Dienstag haben sich nach Angaben der IG Metall Küste in Bremen und Bremerhaven 6500 Beschäftigte aus der Metall- und Elektroindustrie vor dem Hintergrund der aktuellen Tarifverhandlungen an Streikaktionen beteiligt. Zu den 25 betroffenen Betrieben im kleinsten Bundesland gehörten unter anderem Mercedes, Airbus und die Lürssen-Werftengruppe. Bundesweit legten mehr als 200.000 Menschen kurzzeitig die Arbeit nieder.

In der kommenden Woche wolle die Gewerkschaft mit weiteren Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, sagte der IG-Metall-Bezirksleiter Küste, Daniel Friedrich, am Freitagmittag. Für kommenden Donnerstag ist in Hamburg die vierte Gesprächsrunde zwischen der IG Metall und dem Arbeitgeberverband Nordmetall geplant.

Der Gewerkschaft fehlt die Prozentzahl

Die IG Metall Küste fordert acht Prozent mehr Geld bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten für die 130.000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie. Die Arbeitgeber haben vor einer Woche bei den Tarifgesprächen in Bremen eine Einmalzahlung in Höhe von 3000 Euro für jeden Beschäftigten angeboten – bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Verhandlungsführerin für den Arbeitgeberverband Nordmetall ist die Personal-Geschäftsführerin der Lürssen-Werftengruppe, Lena Ströbele. IG-Metall-Bezirksleiter Friedrich machte allerdings deutlich, dass zu einer Einmalzahlung auch eine prozentuale Erhöhung der Löhne hinzukommen müsse.

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Sollte es am Donnerstag zu keiner Einigung kommen, werde wohl noch eine fünfte Verhandlungsrunde folgen. Als fixes Datum nannte Friedrich den 20. November. Wenn es bis dahin kein Ergebnis gebe, könnte es eine Abstimmung der Beschäftigten über einen 24-Stunden-Streik geben oder aber auch über eine Urabstimmung für einen Dauerstreik.

Weihnachten als "Streikbrecher"

"Spätestens ab dem 15. Dezember haben die Kollegen die 'Kerze im Kopf'", sagte der Gewerkschafter mit Blick auf die Streikbereitschaft der Belegschaften. Je näher Weihnachten rücke, umso schwieriger werde es, die Beschäftigten für einen Streik zu mobilisieren.

Welcher Tarifbezirk dieses Mal den Pilotabschluss machen könnte, deutet sich bisher noch nicht an. Bereits am kommenden Dienstag werden sich die Tarifparteien in Baden-Württemberg und Bayern zu ihrer vierten Verhandlungsrunde treffen – also zwei Tage eher als im Bezirk Küste. Bis dahin sind weitere Warnstreiks geplant.

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