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Interview: Recycling von Smartphones "Alte Smartphones nicht in die Schublade schmeißen"

Heute ist die Auswahl an Second-Hand-Smartphones groß. Was Verbraucher beim Kauf und auch bei der Reparatur eines Geräts bedenken sollten.
17.01.2022, 19:00 Uhr
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Von Lisa Schröder

Frau Oelmann, Verbraucher haben heute eine größere Auswahl, ein gebrauchtes oder neues Smartphone kann passend sein. Welchen Leitfaden für diese Entscheidung empfehlen Sie?

Annabel Oelmann: Das kommt ganz auf die eigenen Prioritäten an. Wer auf Nachhaltigkeit setzt, für den ist der Gebrauchtkauf natürlich zu bevorzugen, weil die Lebenszeit eines Gegenstands damit verlängert wird. Das schont die Umwelt. Viele andere wollen gerne öfter ein neues Handy. Das ist eine Grundsatzentscheidung, die auch vom eigenen Budget abhängt.

Wie sieht es bei gebrauchter Technik mit der Garantie aus?

Ich habe bei neuen Produkten mindestens zwei Jahre eine Herstellergarantie – manchmal auch mehr. Anders ist das bei Gebrauchtware. Da muss ich ganz genau hinschauen: Von wem kaufe ich? Gibt es eine Garantie? Viele Handys werden privat verkauft. Wenn das Gerät dann nicht funktioniert, ist das einfach Pech.

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Zack – und das Display ist kaputt. Wie sollte man mit dem Fauxpas umgehen?

Kaputte Displays sind der Schaden Nummer eins. Man sollte sich also nur kurz über sich selbst ärgern, aber dann denken: Das passiert vielen. Verbraucher sollten sich mit der Reparatur auseinandersetzen, bevor sie das Smartphone gleich ersetzen. Ich sollte jedoch immer überlegen: Lohnt sich das Ganze? Die gute Nachricht ist, dass Displays sich reparieren lassen. Aber die Ausgaben sind nicht zu verachten.

Wie gehe ich die Reparatur an?

Am besten recherchiert man, was die Reparatur kosten soll. Außerdem sollte ich mir die Onlinebewertungen des Reparaturdienstes anschauen. Erreiche ich dort jemanden? Gibt es einen Kostenvoranschlag? Wenn da nichts kommt, würde ich die Finger davon lassen. Und ganz wichtig ist es, wenn man das Smartphone noch bedienen kann, persönliche Daten vorher zu sichern.

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Und wenn es noch die Herstellergarantie gibt?

Dann gilt auch: Finger weg! Denn ich kann mit dem Problem auf den Hersteller oder Verkäufer zugehen. Hier muss ich aber wissen, dass es mit der Gewährleistung ganz schnell vorbei ist, wenn mir das Smartphone zum Beispiel beim Strandspaziergang an der Ostsee in die Wellen gefallen ist. Dann bin ich selbst verantwortlich. Mein Favorit sind bei einem Schaden die Repair Cafés. Da bekommt man Kniffe gezeigt, auf die man selbst nicht kommt. Das Wichtigste ist aber, alte Smartphones nicht in die Schublade zu schmeißen. Das macht unter Umweltgesichtspunkten überhaupt keinen Sinn. Das Gerät sollte zurück in den Kreislauf kommen.

Das Gespräch führte Lisa Schröder.

Zur Person

Annabel Oelmann

ist Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen. Smartphones und Tablets sind ihr auch schon öfter aus der Hand gerutscht. Oelmannn empfiehlt, sich nicht zu lange böse zu sein, sondern bessern Vorkehrungen zu treffen: also Schutzhüllen um die Technik legen, heiße Temperaturen und Flüssigkeiten meiden.

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