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Immoblien in Bremen Bauflächen in Bremen dringend gesucht

Bis 2020 sollen in Bremen die Wohnungspreise um 22 Prozent steigen. Und auch der Industrie und Logistik fehlt es an Grundstücken. In welchen Städten sich Wohnungs-Interessenten bereits umschauen.
24.01.2018, 18:02 Uhr
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Bauflächen in Bremen dringend gesucht
Von Florian Schwiegershausen

Der Immobilienboom in Bremen nimmt weitere ausufernde Formen an. Nach einer aktuellen Prognose des Internetportals Immowelt sollen in der Hansestadt die Preise für Eigentumswohnungen bis 2020 um 22 Prozent steigen – gerechnet ab dem Jahr 2017. Hat das Portal für das Jahr 2017 noch einen Quadratmeterpreis von durchschnittlich 1930 Euro veranschlagt, werde dieser im Jahre 2020 bei 2350 Euro liegen.

Eine ähnliche Wertsteigerung sieht die Analyse auch für Städte wie Hamburg, Frankfurt und Köln. Der Unterschied gegenüber Bremen ist allerdings: Hier werden die Preise von einem schon jetzt sehr hohen Niveau auf ein noch höheres Niveau steigen. Bremen liegt bei dieser Prognose bei der Wertsteigerung allerdings genau im Bundesdurchschnitt. Bis Jahresende rechnet Immowelt mit einer Kostensteigerung in Bremen von sieben Prozent gegenüber 2017.

Steigende Neubaupreise

Bereits im Vorfeld der Messe Hansebau stellte Thomas Fürst, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bremen, fest, dass der Nachfrage zunehmend ein eingeschränktes Angebot gegenübersteht: „Es fehlt leider an ausreichenden Flächen für den Wohnungsneubau“, urteilt er mit Blick auf die hiesige Immobilienszene. „Dieser Faktor limitiert den Markt, der angesichts der weiterhin günstigen Finanzierungsmöglichkeiten deutlich bunter sein könnte.“

Die Sparkasse konstatiert seit einigen Jahren anziehende Preise bei Bestandsimmobilien, gleichzeitig sind die Kosten für Neubauten ebenfalls gestiegen. Jens Lütjen, Geschäftsführender Gesellschafter bei Robert C. Spies Immobilien, bestätigt die Prognose von Immowelt.

Angesichts der Preise in Bremen, die in den vergangenen Jahren ordentlich angezogen haben, sagt er: „Bei einigen Neubauten in Bremen können Sie auch schon einen Preis von 5000 Euro pro Quadratmeter haben.“ Angesichts der erheblichen Entwicklung bei den Baupreisen, reduziere das die Rendite. „Aber vieles davon konnte bisher durch die niedrigen Zinsen bei der Finanzierung wettgemacht werden“, sagt der Diplom-Kaufmann.

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Ein großes Fragezeichen steht jedoch bei denen, die über eine Wohnung als Wertanlage nachdenken. Sie fragen sich: Ist es nicht sogar sinnvoller in anderen Städten als Bremen zu suchen? Lütjen sagt dazu: „Wir haben bereits einige Kunden, die nach einer Eigentumswohnung in Bremerhaven in einer zentralen City-Lage als Anlageobjekt suchen.“

Genauso interessant seien Städte wie Lüneburg und Oldenburg. „In den Städten geht es um Forschung und Bildung. Hier muss sich Bremen ebenso positiv entwickeln, dass es für junge Talente attraktiv wirkt“, sagtLütjen. Was viele Bremer suchen, sei das Reihenhaus oder die Stadtwohnung zum Preis zwischen 250.000 und 300.000 Euro.

Hier werde es nicht einfacher, etwas zu finden. Dadurch geraten immer mehr Stadtteile in den Fokus, die eine gute Anbindung haben. Als Beispiele nennt Lütjen: „Nehmen sie das alte TÜV-Gelände oder Hastedt und Kattenturm. Das ist alles ganz gut angebunden an die Innenstadt. Das ist ebenso wichtig wie die Infrastruktur. Von der Anbindung profitiert beispielsweise auch Lilienthal.“

Der Mix ist wichtig

Dann gibt es da noch eine Stadtteil, den Lütjen derzeit als unterbewertet ansieht: Oberneuland: „Gegenüber den Preissteigerungen bei Reihenhäusern und Wohnungen im Viertel, hat Oberneuland diese Entwicklung nicht gehabt.“ Gerade im Mühlenfeld oder bei den Reihenhäusern beim Büropark Oberneuland gebe es eine exzellente Nachfrage.

Bei Wohnungsmieten rechnet Lütjen maximal mit moderat steigenden Preisen. Dies würden Interessenten derzeit durch weniger Wohnfläche kompensieren. Bei Neubauten könne das auch durch intelligent durchdachtere Grundrisse wettgemacht werden.

Der Mix sei wichtig, sagt Lütjen: „Bremen braucht sowohl das City-Apartment als auch das Haus am Stadtrand. Wichtig ist das Bekenntnis zur wachsenden Stadt und auch das Signal von Bürgermeister Sieling, dass er sich in der kommenden Legislaturperiode Wohnungen und Häuser in der Osterholzer Feldmark vorstellen könnte.“

„Historisch niedriger“ Leerstand

Was den Markt für Industrie- und Logistikflächen angeht, mangele es Bremen ebenso an baureifen Grundstücken. Die Leerstandsquote liegt laut Spies weiterhin unter „historisch niedrigen Wert“ von einem Prozent - bei einem Flächenbestand von etwa vier Millionen Quadratmetern. Das merken Bremens Immobilienunternehmen am Geschäft: So fiel der Flächenumsatz für Industrie- und Logistikflächen in Bremen, Bremerhaven und umzu im vergangenen Jahr insgesamt mit 150.000 Quadratmetern 33 Prozent niedriger aus als 2016.

„Auch wenn die Flächennachfrage besonders in der ersten Jahreshälfte ähnlich stark wie im Vorjahr war, konnten viele Unternehmen durch das limitierte Angebot an verfügbaren Logistik- und Industrieflächen im Bremer Stadtgebiet keine Mietverträge schließen“, begründet Björn Sundermann diesen Rückgang. Er ist bei Spies der Leiter für Logistik- und Industrieimmobilien bei Robert C. Spies.

„Hinzu kommt, dass im vergangenen Jahr Großvermietungen fehlten, da kaum moderne großflächige Logistikflächen auf dem Markt angeboten werden.“ Die Spitzenmieten liegen derzeit bei 4,50 Euro pro Quadratmeter, so etwa im Güterverkehrszentrum und im Gewerbegebiet Hansalinie. Die Durchschnittsmiete liege bei 3,20 pro Quadratmeter. Zumindest erwartet Spies für 2018 mehr Dynamik im Markt.

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