Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte im Einzelhandel in Bremen und Niedersachsen für Freitag erneut zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Dazu ist ab 11 Uhr auf dem Marktplatz eine große Streikkundgebung mit etwa 300 Beschäftigten aus dem Einzelhandel mit anschließendem Demonstrationszug in Richtung Gewerkschaftshaus geplant.
Betroffen sind in Bremen die H&M-Filialen Weserpark, Duckwitzstraße und Obernstraße, Primark Bremen, die Metro Bremen, die Saturn-Filiale Bremen, das E-Center Walle sowie die Ikea-Filiale Bremerhaven. In Niedersachsen streiken die Beschäftigten des E-Lilienthal, der Ikea-Filiale in Brinkum, des Esprit-Outlets Brinkum, des Marktkaufs Brinkum und der H&M-Filialen in Oldenburg und Wilhelmshaven.
Dritte Tarifverhandlungsrunde gescheitert
Seit dem 1. Mai befindet sich die Gewerkschaft Verdi in einer Tarifauseinandersetzung für höhere Löhne und Gehälter sowie Ausbildungsvergütungen. Nachdem am Donnerstag die dritte Verhandlungsrunde um einen neuen Tarifvertrag ohne Ergebnis zu Ende gegangen sei, wollen sich laut Verdi-Sekretär Mizgin Ciftci rund 300 Beschäftigte an der Arbeitsniederlegung beteiligen.
Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde. Dies bedeute für eine einfache Verkäuferin eine Lohnsteigerung von knapp 15 Prozent, so Ciftci. Für die unteren Beschäftigtengruppen verlangt Verdi einen Stundenlohn von mindestens 13,50 Euro – bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrages von einem Jahr.
„Jede dritte Beschäftigte im Handel muss zusätzlich zu ihrem Gehalt Aufstocker-Leistungen vom Staat beziehen. Das ist nichts anderes als arbeitende Armut“, sagte Ciftci. Das Angebot des Arbeitgeberverbands HDE liege weit unter der Inflation. „Das können wir nicht hinnehmen.“ In Bremen arbeiten laut Verdi rund 28.000 Menschen im Einzelhandel, in Niedersachsen knapp 330.000 Beschäftigte.