Die Bremer Arbeitsagentur wird junge Menschen auch weiterhin dabei unterstützen, in eine Ausbildung zu kommen und diese erfolgreich zu absolvieren. Darauf verwies der Chef der Bremer Arbeitsagentur, Joachim Ossmann. Denn zum offiziellen Start des Ausbildungsjahres am 1. August müsste ja auch der Bremer Ausbildungsfonds vom Land Bremen mit seiner eigenen Verwaltung und einem eigenen Verwaltungsrat an den Start gehen, der voraussichtlich mit mindestens vier Millionen Euro ausgestattet sein soll. Das Geld soll dafür genutzt werden, eher die Lernschwächeren in kleinen Betrieben zu unterstützen und durch die Ausbildung zu bringen.
Ähnliche Programme bietet auch die Arbeitsagentur seit mehreren Jahren an. Von Anfang an hatte das Land Bremen mit einer eigenen Verwaltung geplant, während die Arbeitsagentur, die sich auch um das Thema Ausbildung kümmert, als größte Behörde Deutschlands dem Bundesarbeitsministerium untersteht. Ein gemeinsames Vorgehen war von Anfang an nicht vorgesehen.
Ossmann sagte: "Der Bremer Ausbildungsfonds soll unsere Maßnahmen ergänzen. So wurde das Gesetz dazu gefasst. Welche das sein werden, weiß ich auch nicht." Bei der Ausbildung sieht es im Land Bremen vor allem für Bremerhaven schlecht aus. Hier suchen mehr junge Menschen eine Lehrstelle, als freie Plätze übrig sind. Dort standen zuletzt 418 freie Ausbildungsplätze 585 Jugendlichen gegenüber.
In der Stadt Bremen sieht hier das Verhältnis etwas besser aus: Hier stehen 1432 unbesetzte Ausbildungsplätze 1367 als unversorgt geltenden Jugendlichen gegenüber. Hier wirke sich die schlechte Konjunktur auf die Zahl der Ausbildungsplätze aus, bemerkte Ossmann. Wer noch auf der Suche ist, möge sich unter der Rufnummer 0 800 / 45 55 500 einen Beratungstermin besorgen. Es würden noch viele Kaufleute gesucht, ebenso Azubis in der Pflege – genauso Assistenzen für Arztpraxen, aber es gebe auch noch freie Plätze in den Bereichen Kfz-Mechatroniker, Maler und Lackierer oder Friseur.
Die aktuelle Konjunktursituation mache sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Verglichen mit Juni 2024 stieg in der Stadt Bremen die Zahl der Arbeitslosen um knapp acht Prozent auf mehr als 34.000 Personen. Dagegen stieg die Zahl der Arbeitslosen in Bremerhaven innerhalb eines Jahres um 0,3 Prozent auf knapp 9000 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 14,3 Prozent. Zu diesen Zahlen sagte Ossmann: "Schlechter sieht es nur in Gelsenkirchen aus." Er stellt fest: Die Zahl der Arbeitslosen in seinem Bezirk, zu dem auch noch der Landkreis Osterholz gehört, sei die höchste in den vergangenen zehn Jahren.
Offene Stellen auf Tiefstand
Gleichzeitig ist die Zahl der offenen Stellen mit 7400 auf einem Tiefstand. Im August vor zwei Jahren konnte die Arbeitsagentur noch einen Höchststand von mehr als 10.000 unbesetzten Arbeitsplätzen melden. Damals verharrte auch die Zahl der Stellen auf gleichbleibendem Niveau, die mehr als drei Monate unbesetzt blieben. Zumindest konnte Ossmanns Behörde im Juni 2024 offene Stellen verzeichnen, die neu hinzugekommen sind.