Ein Bremer Traditionsunternehmen ist in finanzielle Schieflage geraten: Die Rickmers Reismühle hat Insolvenz beim Amtsgericht Bremen angemeldet. Die Insolvenz will die Firma in Eigenverwaltung durchführen, wie es in einer Mitteilung heißt. Ziel sei, möglichst viele der aktuell 74 Arbeitsplätze zu erhalten. Der Geschäftsbetrieb soll ohne Einschränkungen weiterlaufen, Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien bis einschließlich September gesichert.
Grund für die Insolvenz des Unternehmens, das an seinem Standort in der Überseestadt am Europahafen Reis schleift und sogenannte Convenience-Produkte herstellt, ist auch die durch die Pandemie und den Krieg hervorgerufene angespannte Lage der Weltwirtschaft. „Die jüngsten globalen Krisen verbunden mit Lieferengpässen und dramatischen Preissteigerungen haben der Rickmers Reismühle erheblich zugesetzt“, erklärt Gerrit Hölzle, Rechtsanwalt der Bremer Wirtschaftskanzlei Görg und zusammen mit seinem Kollegen Karl-Friedrich Curtze nun Sanierungsgeschäftsführer der Rickmers Reismühle.
Die Insolvenz hat nach Angaben von Hölzle auch Auswirkungen auf den eigentlich schon beschlossenen Standortwechsel: "Ein geplanter Umzug und Modernisierung des Produktionsstandortes in Bremen kann vom Unternehmen in dieser Situation aus eigener Kraft nicht umgesetzt werden", teilt der Sanierungsgeschäftsführer mit. Damit die Sanierung gelingt, suche man jetzt nach einem externen Investor.
