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Immobilienboom hilft Commerzbank Bremer zahlen mehr für Häuser

Weil die Nachfrage nach Häusern und Wohnungen in Bremen weiterhin hoch ist, machen die Banken immer mehr Geschäft mit der Baufinanzierung. Die Commerzbank will nun neue Wege gehen.
29.08.2017, 18:15 Uhr
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Bremer zahlen mehr für Häuser
Von Maren Beneke

Der Bremer Immobilienmarkt boomt: Die Nachfrage steigt, genau wie die Preise. Die Niedrigzinsphase hält an, immer mehr Menschen sichern sich über den Kauf einer Immobilie ab und machen sich unabhängig von den steigenden Mietpreisen. Das gilt nicht nur allgemein für Deutschland, sondern auch für Bremen.

Eine Entwicklung, von der die meisten baufinanzierenden Banken profitieren. „Wir gehen für die kommenden Jahre von weiteren Wachstumsraten aus“, sagt der Bremer Niederlassungsleiter der Commerzbank, André Lorenzen. Die Preise würden in der Hansestadt weiter steigen, die Zinsen niedrig bleiben. Das schlägt sich auch in den Zahlen des Standorts am Schüsselkorb nieder, von dem aus Immobilienfinanzierungen in und um Bremen betreut werden.

Preissteigerung von 50 Prozent

Im vergangenen Jahr machte die Commerzbank im Teilsegment Baufinanzierung nach eigenen Angaben noch ein Neugeschäft von 200 Millionen Euro. Läuft alles, wie es sich bislang abzeichnet, werden es in diesem Jahr laut Lorenzen mehr als 300 Millionen Euro werden. Und für 2018 erwartet er für seinen Standort ein Neugeschäft von bis zu 360 Millionen Euro. Über die Immobilienfinanzierung habe die Commerzbank in Bremen viele neue Kunden gewinnen können. Konzernübergreifend will das Institut sein Neugeschäft bis zum Jahr 2020 um bis zu 30 Prozent ausweiten.

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Dabei ist die Eigentumsquote in der Hansestadt im Vergleich mit Großstädten wie Hamburg oder Berlin schon hoch. In der Hansestadt haben laut Commerzbank 38,8 Prozent der Bremer eine eigene Immobilie, in Hamburg sind es gut 22 Prozent, in Berlin 14 Prozent. Lorenzen spricht von einer „guten Entwicklung“.

Die Preissteigerungen auf dem Bremer Immobilienmarkt zeigen sich unter anderem in den durchschnittlichen Kaufpreisen. 2007 kostete ein Neubau in der Hansestadt nach Commerzbank-Angaben im Schnitt noch 237.627 Euro, im vergangenen Jahr waren es schon 360.687 Euro. Das entspricht einem Plus von mehr als 50 Prozent. Besonders rasant verlief die Entwicklung den Angaben zufolge in guten Wohnlagen wie Schwachhausen. Dort kostete ein Altbau 2007 im Schnitt noch 360.141 Euro, im vergangenen Jahr war dieser mit 736.996 Euro mehr als doppelt so teuer.

Auch die Mietpreise steigen

Zum Vergleich: Auch die Mieten sind gestiegen. Pro Quadratmeter zahlten Bremer 2007 für einen Neubau durchschnittlich 8,24 Euro, 2016 waren es 10,27 Euro – ein Plus von fast 25 Prozent. In Schwachhausen steigerte sich der Altbau-Mietpreis pro Quadratmeter von vor zehn Jahren mit 7,19 Euro auf 9,23 Euro im vergangenen Jahr.

Daher schlussfolgert Niederlassungsleiter Lorenzen: „Bremen hat noch Potenzial nach oben.“ Denn eine Abkopplung der Häuserpreise von den Mietpreisen habe bei weitem nicht in dem Ausmaß stattgefunden, als dass er sich Sorgen über eine mögliche Immobilienblase in Bremen machen würde. Das gilt nach Angaben der Marktforschungsabteilung der Commerzbank auch für Gesamtdeutschland. „Das Gros der Immobilien ist noch solide finanziert“, heißt es seitens der Bank. „Ein Trend in Richtung eines steigenden Anteils der Fremdfinanzierung ist derzeit nicht zu erkennen.“

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Weil die Nachfrage weiter hoch ist, wechseln Häuser oft innerhalb kürzester Zeit den Besitzer. Die Finanzinstitute haben längst darauf reagiert: Über verschiedene Portale lassen sich heute in Sekundenschnelle Finanzierungsangebote einholen, der Kredit ist nur noch wenige Klicks entfernt.

Die Commerzbank geht daher nun mit einer neuen Baufinanzierungs-App an den Start: Mit ihrer Hilfe kann direkt ein Haus oder eine Wohnung gekauft werden. Als erster Schritt können Nutzer die Immobilie auf Basis von Kaufpreisdatenbanken und Bodenrichtwertkarten schätzen lassen. Passt der Kaufpreis zum Budget, liegt innerhalb kürzester Zeit ein verbindliches Finanzierungszertifikat auf dem Smartphone bereit. Dieses können Kaufinteressenten direkt beim Makler oder Verkäufer vorlegen und die Immobilie so reservieren.

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