Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft am Sonnabend zu einer Protestaktion auf. Ab 12 Uhr wollen sie in der Sögestraße für bessere Löhne demonstrieren. Konkret fordert die NGG "armutsfeste Löhne von zwölf Euro pro Stunde", heißt es in einer Mitteilung.
Die Gewerkschaft vertritt Arbeitnehmer der Systemgastronomie, also Angestellte von McDonalds, Burger King, Vapiano oder Starbucks. „Die Mitarbeiter stehen rund um die Uhr an der Fritteuse oder an der Verkaufstheke – bekommen dafür aber meist nur den Mindestlohn von 9,35 Euro pro Stunde“, kritisiert Gewerkschaftssekretär Moritz Steinberger von der NGG Region Bremen-Weser-Elbe. Das reiche kaum zum Leben. Viele Arbeitnehmer hätten einen Zweitjob oder müssten ihren Lohn von staatlicher Seite aufstocken.
Hintergrund ist die laufende Tarifrunde zwischen der Gewerkschaft NGG und dem Bundesverband der Systemgastronomie (BDS), in dem die Arbeitgeber der Branche organisiert sind. Die Verhandlungen werden am 13. und 14. Februar in Stuttgart mit der dritten Runde fortgesetzt. Um Druck auszuüben, warnt die Gewerkschaft auch vor Streiks: "Wir rufen jetzt in ausgewählten Orten zu Protestaktionen und Warnstreiks auf, auch in Bremen könnte es noch vor der nächsten Verhandlung zu Ausständen kommen", sagt Steinberger.
Die Gewerkschaft vermutet, dass die niedrigen Löhne auch ein Grund für den Personalmangel der Branche seien. Sowohl ausgebildete Fachkräfte als auch Quereinsteiger würden lieber in eine andere Branche wechseln – etwa zum Discounter an die Kasse, heißt es. Die Branche beschäftigt bundesweit rund 120.000 Beschäftigte in 3000 Restaurants und Cafés.
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