Das Bremer Carsharing-Unternehmen Cambio ist am Mittwoch mit einem zusätzlichen Angebot gestartet. Zu den Fahrzeugen, die an ihre Stationen zurückgebracht werden müssen, gibt es ab jetzt in Bremen auch Autos, die die Kunden einfach auf einem Parkplatz an der Straße abstellen können. Dieses Art Carsharing nennt sich „Freefloating“, bei Cambio heißt es Smumo, was die Abkürzung für „smart urban mobility“ ist, übersetzt also „smarte städtische Mobilität“.
Smart ist auch das Stichwort. In anderen Städten haben sich bisher Daimler mit Smarts und BMW mit Minis mit einem Freefloating-Angebot hervorgetan. Inzwischen haben sich die Konkurrenten zum Unternehmen Share Now zusammengeschlossen. Dazu erlaubte sich Cambio-Geschäftsführer Joachim Schwarz bei der Vorstellung seines Angebots am Donnerstag einen kleinen Seitenhieb: „Anscheinend läuft es bei denen nicht so gut.“ Er erläuterte nochmals, warum nun auch Cambio auf dieses Freefloating-Angebot setzt: „Es soll für die Kunden eine Ergänzung sein und dazu führen, dass noch mehr Menschen auf ihr Auto verzichten.“ Bei reinem Freefloating ohne die Stationsflotte ist das laut Cambio nicht der Fall.
Nun hat das Unternehmen in Bremen das Smumo-Gebiet so gewählt, das dort bereits viele Cambio-Kunden wohnen: Walle, Findorff, Schwachhausen, östliche Vorstadt und ein Teil der Neustadt. Momentan können in diesem Gebiet die Smumo-Fahrzeuge überall dort abgestellt werden, wo das Parken kostenlos ist. Zusätzlich hat sich Cambio mit dem Amt für Straßen und Verkehr auch darauf geeinigt, dass die Nutzer innerhalb dieses Geschäftsgebiets auch in Anwohnerparkzonen das Fahrzeug abstellen dürfen. Das brauche aber noch etwas Zeit, um alle Modalitäten zu klären.
Ein Angebot obendrauf
Dass es ein Angebot obendrauf sein soll, zeigen auch die Kosten. Die sind nämlich genauso wie bei den stationsabhängigen Autos. Für Gelegenheitsfahrer im Basistarif mit der Preisklasse S bedeutet das: Die Anmeldung kostet einmalig 30 Euro. Werktags kostet das Auto von Montag, sieben Uhr, bis Freitag um zwölf Uhr, pro Stunde drei Euro. Am Wochenende sind es von Freitag um zwölf Uhr bis Montag um sieben Uhr pro Stunde 3,30 Euro und an allen Nächten von 23 bis 7 Uhr pro Stunde 50 Cent. Pro Tag werden es nie mehr als 30 Euro sein und pro Woche 180 Euro. Hinzu kommen pro gefahrenen Kilometer 24 Cent inklusive Sprit, ab 100 Kilometern sind es 18 Cent. Die Mindestdauer für ein Smumo beträgt eine Stunde. Danach wird im 15-Minuten-Takt abgerechnet.
Zur offiziellen Präsentation war die Flotte der 30 Fahrzeuge vor der ÖVB-Arena geparkt. Nach dem Startschuss fuhren Kunden in den Autos los, um sie im Geschäftsgebiet zu verteilen. Eine besondere Parkzone gibt es nahe dem Hinterausgang des Hauptbahnhofs: am Parkplatz der Brepark auf der Bürgerweide. Wer das Auto dort abstellt, muss zusätzlich zwei Euro für das Parken zahlen. Wer das Auto dort anmietet, zahlt keine zusätzlichen Gebühren. Die Autos finden die Kunden über die normale Cambio-App. Dort sind die roten Citroën C3 mit den grünen Streifen mit einem speziellen Logo gekennzeichnet. Zu den bisher 30 Autos sollen in den nächsten Wochen noch 20 Fahrzeuge hinzukommen.
