Pünktlich um 13.25 Uhr ist an diesem Mittwoch eine Ariane-5-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet. An Bord: Vier Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo. Wenn sie ausgesetzt sind und den Betrieb aufgenommen haben, decken die Signale der Satelliten die komplette Erde ab.
Gebaut wurden die Galileo-Satelliten bei OHB in Bremen. Das Familienunternehmen stellt insgesamt 34 von ihnen für die sogenannte Full Operational Capability (Volle Betriebsfähigkeit; FOC) her. Seit diesem Mittwoch sind nun 22 Satelliten im All. Damit ist das Netz an Galileo-Satelliten, die in einer Entfernung von 23.000 Kilometern um die Erde fliegen, so groß, dass das Programm alle geplanten Dienste anbieten kann.
Neben der Navigation etwa am Handy oder im Auto soll Galileo auch Rettungsdienste unterstützen – indem die Ortung noch genauer wird als etwa mit dem US-amerikanischen System GPS. „Galileo wird künftig viele Leben retten“, schreibt Marco Fuchs, OHB-Vorstandsvorsitzender, in einem Beitrag auf der Unternehmenswebsite.
Unabhängig von US-Politik
Der eigentliche Gedanke hinter dem Galileo-Programm ist die Unabhängigkeit von anderen Navigationssystemen. So kann das US-Militär im Konfliktfall die zivile Nutzung des GPS beispielsweise einschränken. „Betrachtet man sich die Spannungen, die aufgrund der Politik des US-Präsidenten Donald Trump weltweit immer stärker zu beobachten sind, ist die Entscheidung der Europäischen Union von damals mehr als nur vorausschauend zu nennen“, schreibt Fuchs weiter.
Der Start in Kourou ist auch das letzte Mal, dass Galileo-Satelliten mit einer Ariane-5-Rakete befördert werden. Das Unternehmen Ariane Group arbeitet schon seit Jahren an der Nachfolgerin Ariane 6. Sie soll 2020 zum ersten Mal fliegen und dann auch Galileo-Satelliten in ihre Umlaufbahn bringen.