So mancher kann sich noch ans Foto von Bundesinnenminister Horst Seehofer erinnern, wie er mit seiner Modelleisenbahn spielt. Angesichts seiner 69 Jahre stammt er aus einer Generation, in der der Beruf des Lokführers ein Traum vieler Jungen gewesen ist. Das sieht heute anders aus. Händeringend suchen die Bahnunternehmen nach Lokführern.
Die Unternehmen erkennen selbst, dass der Schichtdienst für viele Menschen den Job unattraktiv macht. Ein trauriges Kapitel eines Lokführers ist auch: Im Laufe seines Berufslebens wird er laut Statistik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Durchschnitt mit zwei Selbstmördern zu tun haben. Ein solches Erlebnis mag man niemandem zumuten.
Wenn es nun um die nüchterne Mitarbeiter-Suche geht, müssen die Bahnbetreiber wohl das Ende der guten Konjunktur abwarten. Denn so lange es noch so gut läuft wie jetzt, greifen die Menschen lieber nach Jobs ohne Schichtdienst. Die Bahnbetreiber können aber auch schon jetzt aktiv werden: Zum einen einfach mehr zahlen und zum anderen aufzeigen, dass der Lokführerjob gerade in schlechteren Konjunkturzeiten sicher ist.