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Metropolregion Nordwest Gemeinsam für mehr Flächen

Sie sind Wettbewerber und arbeiten doch zusammen: In der Metropolregion sind Bremen und viele Umlandgemeinde vertreten. Nun wollen sie gemeinsam Unternehmen in den Nordwesten locken.
26.10.2017, 17:53 Uhr
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Gemeinsam für mehr Flächen
Von Stefan Lakeband

Plötzlich ist alles ganz harmonisch und von Wettbewerb keine Spur. Bremen und das niedersächsische Umland vereint und innig. So schien es jedenfalls an diesem Donnerstag, als die Metropolregion Nordwest ihre neuen Projekte vorgestellt hat. Denn eines davon hat auch mit dem gemeinsamen Gewerbegebiet von Bremen und Achim zu tun.

Die Metropolregion, also der Zusammenschluss der Städte Bremen und Oldenburg sowie von elf Landkreisen, unterstützt das Gemeinschaftsprojekt mit etwa 73.000 Euro. Das Geld soll dafür genutzt werden, eine Machbarkeitsstudie für die Gebietsentwicklung am Bremer Kreuz zu erstellen. „Das ist ein Schlüsselprojekt für uns“, sagt Bremens Bürgermeister Carsten Sieling (SPD). Denn das Projekt am Bremer Kreuz nehme neben den verkehrlichen Aspekten auch die gewerblichen Perspektiven in den Blick.

Erste Ergebnisse bis Ende des Jahres

Auch Harald Emigholz, Präses der Handelskammer Bremen und seit Sommer Zweiter Vorsitzender der Metropolregion, betont, wie wichtig die Gewerbefläche sei: „Geschäfte enden nicht an der Landesgrenze.“ Und eine solche Kooperation sei ohne die Metropolregion gar nicht erst möglich gewesen. Bis zum Ende des Jahres werde mit den ersten Ergebnissen der Studie gerechnet, die bereits in Auftrag gegeben wurde.

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Dabei hatte es zuletzt immer wieder einen Konkurrenzkampf zwischen Bremen und den Umlandgemeinden gegeben – besonders der Stadt Achim ist es häufiger gelungen, Unternehmen aus Bremen für sich zu gewinnen. Der wohl bekannteste Fall ist Coca-Cola, das seinen Standort in Hemelingen geschlossen hat und in die Umlandgemeinde gezogen ist. „Natürlich entsteht durch so eine Situation ein Wettbewerb“, sagt Jörg Bensberg (parteilos), Erster Vorsitzender und Landrat im Kreis Ammerland. „Und natürlich führt das auch dazu, dass man sich manchmal als Sieger oder als Verlierer fühlt.“ Als Vertreter der Metropolregion gehe es aber darum, Firmen aus anderen Bundesländern nach Niedersachsen und Bremen zu holen. „Da macht uns nur die Gemeinsamkeit stark“, sagt Sieling.

Per Metropolplaner die Region scannen

Gemeinsam will sich die Metropolregion auch bei einem anderen Projekt präsentieren, das gefördert werden soll. Unter dem Titel Metropolplaner soll eine Plattform im Internet geschaffen werden, die alle verfügbaren Flächen in Einzugsgebiet der Region erfasst. Konkret bedeutet das: „Unternehmen können dann etwa die ganze Region scannen, wenn sie auf der Suche nach einer neuen Gewerbefläche sind“, sagt Bensberg. Bislang hätte man bei jeder Kommune einzeln anfragen müssen. Nach eigenen Angaben wäre die Metropolregion damit die erste Region deutschlandweit, die so etwas ­anbietet.

Ein weiterer Beschluss des Vereins ist es, die Stärken der Region noch weiter herauszustellen. „Es ist uns manchmal vorgeworfen worden, dass wir einen ganzen Bauchladen präsentieren“, sagt Sieling. Damit solle aber Schluss sein. Es werde sich nun auf die Branchen Bioökonomie, Automotive, Energiewirtschaft, Gesundheitswirtschaft, Luft- und Raumfahrt sowie die Maritime Wirtschaft und Logistik fokussiert. Insgesamt fördert die Region fünf Vorhaben mit insgesamt 350.000 Euro.

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