Die Bemühungen, für das insolvente Pflegeheim der gemeinnützigen Leben im Alter GmbH im Kirchweg einen neuen Träger zu finden, sind gescheitert. Im Gespräch war eine Übernahme der Einrichtung in der Neustadt durch die Stiftung Lobetal. Die von Friedrich von Bodelschwingh gegründete Stiftung ist bereits Mitglied des Diakonischen Werkes in Bremen und betreibt bislang eine Pflegeeinrichtung am Doventorsteinweg.
Rund 90 Bewohner müssen bis Ende Februar umziehen
Vor allem wegen hoher Immobilienkosten ist das Pflegeheim am Kirchweg laut Insolvenzverwalter aber nicht wirtschaftlich zu führen. Alleiniger Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH ist seit April vorigen Jahres der Diakonieverein Berlin-Zehlendorf. Zuvor war über Jahrzehnte die Innere Mission in Bremen der Betreiber. Sie ist weiterhin Eigentümer und Vermieter der Immobilie. Offenbar enthält der Mietvertrag für das Haus am Kirchweg zahlreiche Detailregelungen, die Instandhaltungskosten für den 70er-Jahre-Bau vor allem dem Betreiber der Pflegeeinrichtung zuschieben.
Für die rund 90 Bewohner ist das der denkbar schwierigste Ausgang der Insolvenz: Sie müssen nun bis Ende Februar umziehen. So lange wird der Weiterbetrieb noch mit Unterstützung der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport finanziell gesichert.
Die Bremer Heimstiftung hat bereits angeboten, in ihren Einrichtungen 50 Menschen aufzunehmen. Dabei sollen zunächst die Menschen mit den höchsten Pflegebedarfen übernommen werden. Voraussetzung ist allerdings, dass das Personal im entsprechenden Umfang – rund 22 Vollzeitstellen – mit wechselt. 16 älteren Menschen, die derzeit im Kirchweg das Angebot des Service-Wohnens nutzen, soll ein vergleichbares Angebot in Huchting unterbreitet werden, Träger ist dort ebenfalls die Bremer Heimstiftung.
Informations-Angebot vor Ort wird eingerichtet
Die Beschäftigten wurden an diesem Donnerstag über die bevorstehende Schließung unterrichtet, Angehörige sowie Betreuungspersonen können sich am Mittwoch, 4. Januar, ab 18 Uhr vor Ort über die erforderlichen Schritte und die Unterstützungsangebote informieren. Anwesend sein werden dann neben dem Insolvenzverwalter auch die Wohn- und Betreuungsaufsicht sowie eine Vertreterin der Bremer Heimstiftung.
Im Altenpflegeheim Kirchweg wird zusätzlich ab sofort mit Unterstützung des Insolvenzverwalters eine Ansprechstelle eingerichtet, bei der die Informationen über die bevorstehenden Umzüge zusammenlaufen – sowohl die Angebote von anderen Trägern als auch die Nachfragen von Bewohnern sowie Angehörigen. Dort soll es auch Ansprechpartner geben für Übernahmeangebote und die Vermittlung der Beschäftigten.
Die Wohn- und Betreuungsaufsicht will zudem Träger gezielt ansprechen, um Bewohnerinnen sowie Personal zu vermitteln.