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Digitalisierung in Bremen Herausforderungen in der Welt von morgen

Bremer Unternehmer und Politiker diskutieren über Chancen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Doch es gibt auch Hürden zu bewältigen.
01.11.2017, 18:41 Uhr
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Von Helge Hommers

Wie ist es möglich, dass Kunden online den Lieferstatus ihrer Bestellung verfolgen können, Spediteure in Bremen aber auf die Genehmigung für einen Schwertransport acht statt der versprochenen zwei Wochen warten? Wieso werden solche Wege nicht digitalisiert und damit beschleunigt?, fragt Jörg Müller-Arnecke, Landesvorsitzender des CDU-Wirtschaftsrates, bei der Konferenz „Digitale Zukunft@bremen“, die der „Tagesspiegel“ zusammen mit einigen Partnern, wie dem WESER-KURIER, am Mittwoch im Ecos Office Center ausgerichtet hat. Für Müller-Arnecke könnte Bremen ein Vorreiter auf dem Gebiet der Digitalisierung sein, nutze sein Potenzial aber nicht.

Bremens „digitale Achillesferse“

Bremens Bürgermeister Carsten Sieling (SPD) ist anderer Meinung: „Bremen ist kein verschlafener, sondern ein dynamischer Ort“, sagt er. Pkw- und Gewerbeanmeldungen werden online unterstützt; Geburten online sofort registriert und alle weiteren Verfahren digital begleitet. Dank seiner Großeinrichtungen – wie etwa der Universität und der Jacobs University – sei Bremen gut gerüstet, digitale Kompetenzen zu entwickeln. Probleme gebe es hingegen im Forschungstransfer zwischen den Einrichtungen und Klein- und Mittelunternehmen. Auf die digitale Bildung angesprochen, entgegnet Sieling, dass diese Bremens „digitale Achillesferse“ sei. Allerdings werde die Digitalisierung auch hier vorangetrieben, so soll etwa das Smartphone als Unterrichtselement eingebaut werden. Eine Hürde stelle aber unter anderem der Datenschutz dar.

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Veränderungsbereitschaft ist für Kai Stührenberg, den Referatsleiter für Innovation, Digitalisierung und neue Themen beim Wirtschaftssenator, die wichtigste Voraussetzung, um als Unternehmer in der digitalen Welt zu bestehen. So hätten sich zwar zwei Drittel der Bremer Unternehmer mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt, aber nicht alle das Nötige in die Wege geleitet, um den Anforderungen von morgen gerecht zu werden. Dabei seien Möglichkeiten da, Fördergelder und das erforderliche Wissen zu erhalten.

Wie etwa über das Kompetenzzentrum, das aber für einen der etwa 115 Zuhörer das „Unwort des Jahres“ sei. „Warum wird immer erst lange überlegt, was getan werden muss, anstatt direkt Bagger zu nehmen und Kabel zu verlegen?“, fragt er. Stührenberg entgegnet, dass die Kompetenzzentren da seien, um sukzessive Strukturen zu schaffen.

Mit mehr als einer Million Beschäftigter ist die IT-Branche inzwischen Deutschlands größter Industrierbeitgeber und Digitalisierung ein Trend, dem sich keine Branche entziehen kann, sagt Moritz Döbler, Chefredakteur des WESER-KURIER, der die Veranstaltung moderierte. Auf einen Hinweis aus dem Publikum, dass durch die Digitalisierung viele Arbeitsplätze wegfallen würden, reagieren die Referierenden optimistisch. „Die Potenziale sind groß, es werden daher viele neue Stellen entstehen“, sagt etwa Sieling.

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